Jugendlichen-Fantasy-Märchenadaption

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Melissa de la Cruz‘ „Magic Kingdom 1 – Der Fluch der dreizehnten Fee“ ist ein Buch für die Zielgruppe 10 bis 99, da habe ich schon mal nicht schlecht gestaunt … aber wer weiß, vielleicht kommt das ja wirklich hin?!

Filomena ist ein echtes Büchermädchen, sie liest gern und am allerliebsten würde sie den letzten Band ihrer Lieblingsmärchenbuchreihe lesen. Dazu geht sie in die Buchhandlung und muss erfahren, dass sie auf das Buch wird verzichten müssen. Kaum hat sie sich enttäuscht verabschiedet, wird sie von ihren Helden in deren Welt entführt, um diese zu retten – mit der Unterstützung einer Motorrad-Gang.

Nach dieser kurzen Handlungsskizze dürfte klar sein, dass die Autorin mit ihrer Geschichte um Filomena, die die Welt der wahren Märchen und ihre Figuren kennenlernt, eine abenteuerliche Geschichte in einer bücher- bzw. geschichtenvernarrten Fantasy-Welt schafft. Filomena selbst ist ein Charakter, den man mögen muss und der im Verlauf der Erzählung eine ziemliche Entwicklung durchläuft, sie wird sicherer und eigenständiger, an sich typisch für das Alter, deshalb aber glaubhaft. Ganz so glaubhaft geht’s sonst nicht zu, denn da erstehen diverse Märchenfiguren zu „echtem Leben“ und es gibt Trolle, die Motorrad-Gang … Damit das aber mit Filomena bzw. ihrer Welt einigermaßen zusammenpasst, ist da doch einiges – nennen wir es – überzeichnet. Erzählt ist das alles in einem flüssig lesbaren und unterhaltsamen Schreibstil, bei dem die Zielgruppe ab 10 locker zurechtkommen sollte. In Summe würde ich „Magic Kingdom 1“ als „Jugendlichen-Fantasy-Märchenadaption“ bezeichnen und die ist durchaus gelungen – auch manch erwachsener Leser wird seine Freude daran haben, ob sie allerdings in der gesamten Zielgruppe bis 99 so viele Fans finden wird, lasse ich mal offen, denn manches ist schon recht kindlich/einfach. Dennoch darf man gespannt sein, wie es mit Filomena weitergeht.