Erinnerungen an Kriegszeiten

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hildegard Avatar

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Das Buchcover wirkt etwas melacholisch und hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Genau wie der Titel. Langsam stieg dann die Erinnerung an ein altes deutsches Volkslied auf.
Es geht um die Jahre 1944 bis 1947 und die Aufwirkungen des Krieges auf die Familie Baumgartner in Dresden. Anni hat gerade ihr Kind zur Welt gebracht und ihr Zwillingsbruder ist als Jagdflieger unterwegs Richtung England. Ihr Vater, ein bekannter Musiker, versteckt einen jungen, jüdischen Mann, seine Frau verzweifelt an der Angst und Anspannung. Der älteste Sohn ist bereits gefallen und von Annis Ehemann an der Front gibt es keine Nachricht. Der Roman erzählt in zwei Strängen die Geschichte der Zwillinge. Auf Dresden geht das unheimliche Bombardement nieder und für Anni und ihr kleine Tochter gibt es nur noch die Flucht. Ihr Bruder ist schwerverletzt in England... Ein Kontakt zwischen den beiden nicht mehr möglich.
Die Autorin versteht es, die Ereignisse hautnah zu erzählten, von den Zuständen unter Hitler, den Denunzierungen, den Schwierigkeiten in den Lazaretten. Kaum eine Familie, kaum ein Bereich, der verschont blieb. Und doch gibt es zwischen all dem Hass noch Mitmenschlichkeit, Zuneigung und Unterstützung.
Es ist ein packender Roman, der sehr empfehlenswert ist gerade in der heutigen Zeit.