Gegen das Vergessen!

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lisette_leseratte Avatar

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Bücher über die Zeit der Weltkriege, die Judenverfolgung und die Jahre nach dem Krieg sind immer wieder erschütternd und ergreifend. "Maikäferjahre" jedoch hat mich außerdem zu Tränen gerührt.
Vor allem die tiefe Verbundenheit zwischen den Zwillingen Tristan und Anni während ihrer jahrelangen Trennung war bewegend und hat mich beeindruckt.
Historische Ereignisse wurden in eine ergreifende Geschichte eingefügt. Es war spannend zu erfahren, wie sich die Beziehungen zwischen Anni und Adam sowie Tristan und Rosalie entwickeln würden - gab es doch so viele Hindernisse und Schwierigkeiten zu überwinden. Realistisch und manchmal schonungslos wurden die Gewissenskonflikte der jungen Menschen dargestellt - sei es das Schuldgefühl Adams, einer der wenigen überlebenden Juden zu sein oder Tristans Gewissenskonflikt, als ihm, dem deutschen Soldaten, im englischen Lazarett so viel Hilfe entgegengebracht wurde.
Besonders erschütternd waren die Beschreibung der Bombardierung Dresdens, wie auch die dramatische Flucht von Anni, Adam und Clara. Unfassbar, wieviel Leid allen Menschen auf der Welt widerfahren war! Da erschien es wie ein Hoffnungsschimmer, als Tristan die bedingungslose Nächstenliebe der Pfarrersfamilie erfahren durfte.
Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Sarah Höflich hat es verstanden, durch ihren flüssigen Sprachstil, kurze Kapitel und die Einflechtung historischer Ereignisse einen packenden Roman zu schaffen. Eine ergreifende Geschichte gegen das Vergessen.