Make me German

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canyouseeme Avatar

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Adam Fletcher hat sich ausgiebig mit den Marotten und Skurrilitäten der Deutschen beschäftigt. Doch jetzt ist es an der Zeit, endlich den letzten Schritt zu gehen und ein richtiger Deutscher zu werden. Also zieht der Brite die Hausschuhe aus und erkundet Good Old Germany via Mitfahrgelegenheit und Deutscher Bahn - und besteht unterwegs ein paar Prüfungen: Fletcher wird Praktikant beim Arbeitsamt, nimmt an Schützenfesten teil und erforscht die deutsche Vereinskultur. Er reist ins 17. Bundesland Mallorca und stürzt sich in die Abgründe des deutschen Schlagers. Liebevoll und mit viel britischem Humor erzählt er von seinen teutonischen Abenteuern, und warum er dieses Land und seine Bewohner so in sein Herz geschlossen hat.

Die Zweisprachigkeit des Buches hat mich von Beginn an gereizt, denn so bietet sich dem Leser die Möglichkeit zwischen der Muttersprache und der Sprache der neuen Heimat des Autors zu wechseln.
Beide Varianten lesen sich meines Erachtens nach sehr gut und flüssig, sie sind angenehm geschrieben und leicht verständlich. Auch die Übersetzung ist meiner Meinung nach gut gelungen, so dass ich nicht das Gefühl hatte, dass in einer sprachlichen Version mehr Witz oder Information steckt.
Zu seiner Recherche ist Adam Fletcher eindeutig in die Klischee-Kiste gesprungen, das hatte ich aber so erwartet, denn schon der Titel ‚Make me German‘ schreit Klischee!
Bei dieser Lektüre muss man als Deutsche_r nicht zimperlich sein, denn teilweise wird man hier sehr auf die Schippe genommen. Dennoch habe ich die Lektüre als durchaus humorvoll empfunden und mich nicht angegriffen gefühlt.