sich kreuzende Blickwinkel - kann funktionieren

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Die Anlage des Romans gefällt mir sofort: Zunächst wird die Vergangenheit im Präsens dargestellt, die Zeit des NS mit den sich verzweigenden Lebenswegen der Familie. Das ist zunächst konventionell, kann aber - und darauf freue ich mich - zu einem sehr interessanten Erzählprojekt werden, wenn im zweiten Teil mit dem Blick zurück die NS-Gegenwart neu berichtet wird. Da kreuzen sich dann die Blickwinkel: Im ersten Teil schauen die Figuren nach vorne und versuchen, ihre schwierige Gegenwart und ungewisse Zukunft in den Blick zu nehmen. Im zweiten Teil kreuzt sich die Rückschau hiermit und gleicht sich mit einer neuen, zur Vergangenheit geronnen Zukunft ab. Kann funktionieren. Ob es bei diesem großen Figurentableau auf so wenigen Seiten auch klappt, interessiert mich sehr.