Träume, Hoffnungen und das wirkliche Leben

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litway Avatar

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2022: Friederieke macht sich für das Klassentreffen fertig, zu dem sie eigentlich gar keine Lust hat. Die Ambiguität von diesen Treffen ist auch ihr bewusst. Neugierde, Hoffnung nicht zu denen zu gehören, die es im leben nicht so gut : getroffen haben, etwas vorweisen können, Verlegegnheit um Gesprächsthemen mit Leuten, denen man eigentlich nichts zu sagen hat... Wäre da nicht Robert... der wohl einzige Anziehungspunkt, der aber wohl abgesagt hat. Und dann begegnet sie ausgerechnet ihm doch als Erstem ...
Die Frage ist, gehen sie zu den ehemaligen Klassenkamerad*innen oder suchen sie das Weite?
1988: Robert, in eher ärmlichen Verhältnissen mit seiner kranken Mutter lebend hat für die Oberstufe an eine andere Schule gewechselt. Dort begegnet er dem "Entenmädchen", große Füße, Watschelgang , aber sehr hilfsbereit. Das erste Treffen von Robert und Friederieke und er verabschiedet sich mit dem Titel des Buches "Man sieht sich". Wie wird wohl ihre beiderseitige Annäherung verlaufen?
1989: Friederieke - aus gutsituiertem Haus - scheint sich mit Robert auf eine platonische Art angefreundet zu haben, da sie ihn auch bei Kummer aufsucht. Doch schwämt sie auch für ihn? Im Vergleich zu dem älteren Oliver schneidet er physisch schlechter, charakterlich besser ab. Friedrieke, so scheint es, weiß, was sie will und setzt ihren Kopf durch. Und in diesem Kapitel wird schon deutlich, dass Robert - zumindest momentan - mehr für sie als sie für ihn empfindet.

Der Beginn in der (Fast-)Gegenwart ist sehr gelungen und ich bin gespannt, wie oft es zu einem "Man sieht sich" Abschied der Beiden kommt und was sie daraus in ihr jeweiliges Leben wieder mitnehmen. Mir gefallen auch Setting und Stil der Autorin sehr gut. Das Cover in seiner Schlichtheit drückt meiner Ansicht nach sowohl Nähe als auch Distanz (durch die Trennlinie) aus.