Glaubwürdig - unterhaltsam - einfühlsam

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andreas_m Avatar

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Abitreffen sind eine ganz besondere Art von Wiedersehen mit den Menschen, mit denen man im Alter von 12-19 wohl die meiste Lebenszeit verbracht hat. Irgendwie besonders, irgendwie auch nicht, jedenfalls, wenn man Frie ist, kein Grund, sich "da unten" zu rasieren, denn "da unten" ist beim Abitreffen Tabuzone. Aber dann ist Robert wider Erwarten doch da und der Roman greift auf, was beim Abitreffen wohl auch passieren würde, er changiert zwischen gestern und heute; er begleitet zwei Menschen, die beste Freunde waren und mehr; die sich in ihren schwierigen Leben gegenseitig verstanden haben und sich doch (deswegen) zutiefst verletzen konnten... Als Leser versteht man die männliche wie die weibliche Hauptpersonen sehr gut, das allein ist eine große Leistung der Autorin. Dass der Roman kaum in einem Stück wegzulesen ist, muss kein Nachteil sein: auch die Leben von Robert und Frie haben immer wieder Sprünge, und man holt seine Helden auch nach längeren Lesepausen immer wieder neu an ihrem derzeitigen Lebensabschnitt ab. Ein unterhaltsamer und kluger, weil glaubwürdig und einfühlsam konstruierter Roman.