Einfach göttlich

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lightdancer Avatar

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Zu allererst: Hans Rath schreibt göttlich. Immer wieder mußte ich laut lachen oder erwischte mich dabei, wie ich vor mich hinkicherte oder schmunzelte. Die männliche Sicht kann ganz schön witzig sein! ;)
Was mich allerdings störte: Paul, der Hauptprotagonist, muß wohl in einer Kleinstadt leben. Zumindest kam es mir so vor. Zuerst ist da Kathrin, die mit ihm schläft und - wie sich später herausstellt - ihn eigentlich nur benutzt, um ihren Freund eifersüchtig zu machen und ihn zu dem gewaltigsten Schritt seines Leben zu treiben, nämlich zur Ehe. Nach Kathrin kommt Biggi und von da an wird es unübersichtlich und ich hatte zweitweise das Problem mit all die Namen der Frauen zu merken, denn auch Biggi sieht in Paul das Mittel zum Zweck und wurde eigentlich von Kathrin dazu angestiftet. Irgendwann taucht eine Jutta auf, die sich alsbald als Ehefrau von einem Arbeitkollegen von Paul herausstellt, den er nicht leiden kann. Auch mit Iris hat Paul kein Glück, dabei wäre doch gerade sie die richtige Frau für ihn... Aber auch sie ist irgendwie mit der Firma, in der Paul arbeitet, im Zusammenhang - welchen verrate ich allerdings nicht, da es sonst keinen Spaß mehr machen würde das Buch zu lesen. Sind das wirklich noch Irrungen und Wirrungen des Lebens oder doch eher kleinstadtmäßige Zufälle?

Besonders amüsant fand ich die Beschreibung rund um Felix/Fred, den Hund der Paul gehört, aber irgendwie auch nicht richtig ihm gehört. Und der schlußendlich Paul auch zu Iris geführt hat. (Irgendwie stecke ich gerade in der Klemme, weil ich über die Geschichte schreiben möchte, aber Angst habe zu viel zu verraten.)
Paul ist also in einem ständigen Wechselbad der Gefühle, denn auch seine Mitbewohner Guido Schamski, Bronko und Günther machen ihm nicht gerade das Leben leicht. Aber Paul ist halt ein herzenguter Mensch, der nicht nur Beziehungen zum Altar bringt, sondern auch Familienzusammenführungen in die Wege leitet. Nur bei seiner Traumfrau kommt er zu spät, denn sie tanzt schon am Arm ihres Mannes, als er endlich im Ort des Geschehen... ähm, der Hochzeit, eintrifft. Armer Paul!

Einziges Manko an diesem Roman ist der Schluß! Wie kann man nur so einen unbefriedigenden Schluß schreiben? Lieber Herr Rath: Falls sie dies hier jemals lesen, denken sie doch bitte auch an durch und durch romantische Frauenherzen, die mit einem solchen Ende einfach nichts anfangen können. Was genau passierte denn nun in Mallorca? Und welchen Posten übernimmt nun Paul in der Firma? Das sind unter anderem Fragen, die mich nun quälen werden.