Hallo, ich bin die Kathrin...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
snuuuke Avatar

Von

Gleich vorweg: Wer sich von "Man tut was man kann" eine außergewöhnliche Story oder hochtrabende Literatur verspricht, sollte das Buch gleich wieder aus der Hand legen.

Da nun geklärt ist, was "Man tut was man kann" nicht ist, komme ich dazu, was es definitiv ist: Wirklich, wirklich witzig! Bei kaum einem Buch musste ich so oft schmunzeln, grinsen und bei Zeiten sogar einfach drauf loslachen! Der Grund dafür sind keine schlappen Slapsticks, sondern der einzigartige Schreibstil Raths, der uns die Gedankengänge der Männer urkomisch aber meist treffend nahebringt.

Nun zur eher banalen Story: Paul ist 42, geschieden und hat kein einfaches Leben, das er aber humorvoll nimmt - kurz: er ist ein Mann, der eigentlich Alles im Griff hat. Weder der junge Kollege Engelkes, der es offensichtlich auf seine Stelle in der Firma abgesehen hat, bringt "Dr. Paul Schuberth" aus der Ruhe, noch dass ihm die Entscheidung, ob er mit seiner Affaire Kathrin weiterhin Sex, eine Beziehung oder gar nichts will, von ihr abgenommen wird.

Seine Freunde können mir ihrer Lage weniger gut umgehen, wodurch Paul sie kurzerhand in sein Apartment einziehen lässt und ein wenig zu deren Ratgeber wird. So muss sich der zwei Mal geschiedene Schamski der Frage stellen, was er tun würde, wenn er nur noch eine Stunde zu leben hätte, der mit einem Augenfehler behaftete Bronko lernt, sich mit einem Auto schneller als 30 kmh zu bewegen und der extrem introvertierte Grübler Günther wird vor die Frage gestellt, ob ein ungepflegter Vollbart wirklich zwischen einem Mann und seiner großen Liebe stehen kann. Zu guter Letzt zieht auch noch der bissige Hund Fred aus dem Tierheim in der Männer-WG ein.

Doch auch in Pauls Leben tut sich auf den 250 Seiten einiges... So wird er beispielsweise ein Retter für brüchige Beziehungen, indem er mit Frauen in festen Händen eine Affaire beginnt. Wie aber schon erwähnt, liegt die stärke des Buches nicht in der Handlung, sondern im Schreibstil. Sätze wie "Tut mir Leid, Schamski. Ich brauche den Hund heute selbst!" bringen mich jetzt noch zum Grinsen.

**Kurz und gut: "** Man tut was man kann" ist eine humorvolle und kurzweilige Lektüre für Zwischendurch, die uns die Welt für einige Tage aus der witzigen Sicht von Paul zeigt. Einzig am Schluss verliert das Buch etwas an Schwung, aber dann ist es auch schon aus ;-)