Wann ist der Mann ein Mann...?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buch-haltung Avatar

Von

Dr. Paul Schuberth hat auf den ersten Blick alles: Vorstandsposten in einem großen Verlag, Geld und bekloppte Kollegen. Doch leider hat ihn seine Frau verlassen, so dass er von Affäre zu Affäre springt, wobei ihn die Frauen bei diesen Seitensprüngen nur als Mittel zum Zweck missbrauchen. Doch da sind noch der schielende Künstler Bronko, Pauls Kollege Schamski und der vollbarttragende Günther, der seine große Flamme Iggy anhimmelt, diese Liebe aber nicht so recht zu zeigen traut. Nachdem alle 4 vom Leben enttäuscht worden sind wird nun schnell im Hause Schuberth eine WG für die gesetzten Herren gebildet. Nun muss der ultimative Plan erörtert werden: Wie kann Günther Iggy für sich gewinnen, wie regelt man mit Schamski zusammen die Zukunft des Verlages und wie zum Henker kann man seine lesbische Tochter in Detroit unter Aufsicht halten?

Diese elementaren Fragen stellt sich Paul und geht auch gleich an die kreative Lösung der Probleme, sehr zur Freude des Lesers.

Hans Rath feuert schon auf den ersten Seiten dieses 256 Seiten starken Roman ein beträchtliches Gagfeuerwek ab. Beim Lesen beschlich mich an mehreren Stellen der Eindruck, eine gesetzte Variante von Simon Peters, dem "Vollidiot" Tommy Jauds vor Augen zu haben. Die Vorfälle in der Männer-WG beschreibt Rath mit solch grotesken Metaphern und Vergleichen, dass ich manchmal in lautes Lachen oder Kichern ausgebrochen bin, etwa wie sich der verzweifelte Günther am verdorbenen Schokolikör den Magen verdirbt.

Einen Punkt Abzug gibt es nur wegen der Gagdichte, die zum Ende des Buches hin deutlich nachlässt. Nichtsdestotrotz ist das Buch eine gute Wahl für einige unbeschwerte Sommerstunden, in denen man einfach nur abschalten will!

Fazit: Wer sich bei _Vollidiot_, _Resturlaub_ und _Millionär_ von Tommy Jaud amüsiert hat, der wird bei Hans Rath ebenfalls auf seine Kosten kommen!