Mandala

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brenda_wolf Avatar

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Auf dieses Buch habe ich mit Spannung gewartet. Die Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Gefängniswärter Christo Brand und seinem Gefangenen, dem späteren Friedensnobelpreisträger Nelsen Mandela, von Christo Brand erzählt.

Der Autor erlebt zunächst eine unbeschwerte Kindheit auf der Farm seiner Eltern. Diese sind Buren und lehren dem Jungen von klein auf einen respektvollen Umgang mit allen Menschen, egal welcher Hautfarbe. Seine Freizeit verbringt er mit den Kindern der farbigen Arbeiter. Rassismus ist für ihn kein Thema. Erst als er und seine Eltern gezwungen sind in der Stadt zu leben, erfährt er die rigorose Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung. Als 19jähriger bewirbt er sich um einen Posten als Gefängniswärter, um den Wehrdienst zu entgehen und wird prompt auf die berüchtigte Gefängnisinsel Robben Island berufen, diese liegt ca. 7 km vom Festland entfernt und war früher eine Lebrakolonie.

Hier begegnet er den 60jährigen ANC-Häftling Nelsen Mandela. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er von diesem Mann noch nicht einmal gehört. Mandela, der zu lebenslanger Zwangsarbeit und Einzelhaft verurteilt ist, beeindruckt in schon bald durch seine stille Würde und Demut.

Auf Robben Island sind noch weitere ANC-Mitglieder inhaftiert. Doch Mandela gilt von Anfang an als ihr unbestrittener Anführer. Er hat eine natürliche Führungsbegabung, die er jedoch mit Charme und Humor einsetzt, er kann Menschen für sich einnehmen (auch Gefängniswärter). Christo Brand lernt diesen ganz besonderen Gefangenen zu schätzen und erweist Mandela immer wieder kleine Annehmlichkeiten, die ihm, dem Gefängniswärter, sollten seine Handlungen publik werden, selber Kopf und Kragen kosten konnten.

Mandela und seine Kameraden sind eine Gruppe enger Freunde, die sich gegenseitig durch jede Entbehrung helfen. Sie können die lange Haft nur überstehen, indem sie ständig tätig sind, ihr Gehirn beschäftigen, die Tage mit Aktivitäten ausfüllen. Mandela verwendet jede freie Minute um sich fortzubilden. Er hält Bildung für die „Zukunft des Landes“. Sein Mantra an seine Mitgefangenen lautet: „Die Zeit im Gefängnis vergeht schneller, wenn ihr euch weiterbildet.“

Mich hat das Buch sehr beschäftigt, obwohl es wirklich sehr leicht und flüssig zu lesen ist, hinterließ es bei mir einen starken Eindruck. Das liegt natürlich vor allem an der Person von Nelsen Mandela, ich wollte einfach mehr von ihm erfahren. Mandela, der schon zu Lebzeiten zur Legende wurde und der weltweite Verehrung erfuhr. Er wurde zum Hoffnungsträger eines gerechten, nichtrassistischen Südafrika, in dem alle Menschen ungeachtet ihrer Hautfarbe in Frieden leben können. Nur er konnte eine friedliche Lösung herbeiführen, nachdem Südafrika mehr und mehr einem Bürgerkrieg zusteuerte.

Christo Brand war unglaublich stolz darauf, als 2005 die Nelson Mandela Foundation das Buch A Prisoner in the Garden herausbrachte, in dem ein Kapitel ihm und seiner Beziehung zu Mandela gewidmet war.

Fazit: Ein absolut lesenswertes Buch, das an keiner Stelle langweilt. Im Gegenteil, nebenbei habe ich viel dazu gelernt. Das Buch bringt zum Nachdenken und selbst wenn man es aus der Hand legt, beschäftigt es einem in Gedanken weiter.