Mandela - Mein Gefangener, mein Freund

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urmeli Avatar

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Bücher über Nelson Mandela und auch von ihm gibt es einige, doch dieses beleuchtet das Leben des Gefangenen Mandela aus der Sicht seines Gefängniswärters Christo Brand. Brand, der als Weißer auf einer Farm mit viel schwarzer und dunkelhäutiger Bevölkerung aufwuchs, wurde Gefängniswärter um nicht zum Militär eingezogen zu werden. Als politisch völlig uninteressierter hat man ihn nach Robben Island gebracht um dort die gefährlichsten Verbrecher, die es in Südafrika gab, zu beaufsichtigen. Doch die Gruppe der politisch inhaftierten zeigte sich ihm von einer ganz anderen Seite. Hilfsbereit und einander unterstützend, sehr lernbegierig, unkompliziert und freundlich im Umgang gegenüber anderen Gefangenen wie auch gegenüber den Wärtern. Einer dieser Gefangenen war Nelson Mandela, der zu diesem Zeitpunkt, als Brand auf die Insel kam, schon viele Jahre dort verbracht hatte. Die älteren und länger dort beschäftigten Wärter gingen zwischen nicht zimperlich und äußerst brutal gegen die politischen Gefangenen vor. Die Lebensbedingungen im Gefängnis richteten sich nach der Hautfarbe - je heller, desto besser wurde man behandelt. Aber auch die Gefängniswärter hatten ein hartes Leben auf Robben Island. Eine kleine Insel sturmgepeitscht, wenig Vegetation, alle 2 Wochen konnte man aufs Festland zu seiner Familie.

Christo Brand berichtet über die Zeit bis zur Freilassung Nelson Mandelas und der anderen Inhaftierten seiner Gruppe und die Veränderungen, die er selbst im Umgang mit ihnen erlebt hat. Ein bemerkenswertes und wie ich finde ein wichtiges Buch zum Verständnis der politischen Entwicklung in Südafrika. Als einziges Manko empfand ich Wiederholungen und nochmaliges mit anderen Worten erzähltes, was die Seitenzahl aufgebläht hat. Die Fotos machten die Personen greifbarer und dienen zur Bereicherung des Buches.