Multidimensional

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laberlili Avatar

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Der erste Eindruck, den "Manhattan Beach" bei mir hinterlässt, ist jener, dass es sich um eine mehrdimensionale Geschichte handelt, die von einer Gesellschaft und im Speziellen der Protagonistin Anna erzählt, die Konventionen aufhebt, und in der "Spießertum und Rock'n'Roll-Lebensstile" aufeinandertreffen und miteinander verwoben werden.
Anna ist für mich noch schwer einzuschätzen: Ich halte sie einerseits für ziemlich tough, dass sie sich eben um diesen Taucherjob bewirbt, aber andererseits finde ich sie, grad Nell gegenübergestellt, eher naiv, was sich für mich besonders da zeigte, als sie den Gangsterboss zwar von früher wiedererkannte und auf ihn zuging, aber sich in letzter Sekunde doch nicht als sie selbst offenbarte. Vielleicht hat sie an ihn aber auch nur eine blasse Erinnerung, weil sie ihn mit einem Trauma in Verbindung bringt; andererseits wirkte sie auf mich, als sie ihn ansprach, nicht geschockt oder überwältigt, sondern einfach nur schüchtern und hilflos. Da steht sie für mich in krassem Gegensatz zu der Anna, die sich da hingegen stoisch in die Taucherkluft stecken ließ.
Darum weiß ich nicht, ob ich überzeugt bin, dass sich Anna letztlich nicht doch die Butter vom Brot (und eh die ganze geschmierte Stulle) nehmen lassen wird; der Erzählstil sagt mir aber zu, so dass ich das durchaus gerne in Erfahrung bringen würde.
(Wenn, dann aber wohl lieber in der digitalen Form; die Leseprobe lässt mich ein wenig befürchten, dass der Buchsatz gemeinhin mit dem Satz der Leseprobe übereinstimmt und ich oller Blindfisch fand die Leseprobe nun unangenehm klein von der Schrift her und vom Zeilenabstand relativ eng gesetzt. Für mich war das durchaus anstrengend zu lesen.)