Ein gelungenes Buch mit Tiefgang

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Der Roman Manhattan Beach wurde von Jennifer Egan geschrieben. Für diesen Roman hat Frau Egan bereits ab dem Jahr 2004 recherchiert. Dazu gehörte beispielsweise, dass sie einen Taucheranzug aus der damaligen Zeit anprobiert, sich in der Bibliothek Wissen über die damalige Zeit angeeignet und mit Zeitzeugen gesprochen hat. Die Originalausgabe ist im Jahr 2017 in den USA ebenfalls unter dem Titel Manhattan Beach erschienen.

Die Geschichte spielt in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts in New York. Er beinhaltet die drei Hauptcharaktere Anna Kerrigan, Eddie Kerrigan und Dexter Styles. Aus der jeweiligen Sicht dieser Personen ist der Roman aufgebaut. Anna ist die Tochter von Eddie. Eddies zweite Tochter ist Lydia, die behindert zur Welt kam. Nachdem Eddie von heute auf morgen verschwunden ist, muss Anna die Familie ernähren, da sich ihre Mutter um ihre Schwestern kümmern muss. Anna möchte sich beruflich gerne dahingehend verändern, dass sie künftig Taucherin in der Werft ist. Allerdings handelt es sich hierbei um einen Job, bei denen die Männer keine Frau dabeihaben möchten. Auf Grund des Krieges und dem dadurch bedingten Fehlen an Männer bekommt Anna doch die Chance zu zeigen, dass sie für diesen Beruf geeignet ist. Wahrscheinlich wollte sie ihr Chef nur dazu benutzen, dass sie für die Männer ein Ansporn ist, dass sie die Taucherausbildung auch bestehen, da es sogar eine Frau geschafft hat. Durch Zufall trifft sie Dexter Styles wieder, den sie bereits aus ihrer Kindheit durch Unternehmungen mit ihrem Vater kannte…

Es wechseln sich nicht nur die Perspektive, sondern auch die Zeitabschnitte, von denen berichtet wird ab, so dass der Leser erst am Ende die chronologische Geschichte kennt. Das hat mir sehr gut gefallen, da der Leser so für sich immer mal wieder überlegt, was denn in der Zwischenzeit passiert sein könnte und die Spannung aufrechterhalten wird.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen und die umfangreiche Recherche hat dazu geführt, dass die Umgebung sehr bildlich und gut vorstellbar beschrieben wird und der ganze Roman an sich stimmig ist.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da auch verschiedene Themen wie Beziehung zwischen Vater und Töchtern, Behinderung, gesellschaftliches Ansehen, Gewalt und Macht, aber auch Lügen eine Rolle spielen.