Überraschende Handlung

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m. e. Avatar

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In "Manhattan Beach" werden einige Handlungsstränge gleichzeitig erzählt. Es wird die Familiengeschichte von Anna erzählt, die mit ihren Eltern und ihrer behinderten Schwester zwischen zwei Weltkriegen aufwächst. Im Verlauf wird erzählt, wie sie Taucherin wird und sich in der Männerdomäne durchsetzt. Ein weiterer Handlungsstrang ist die ihres Vaters, der sich vom Waisenkind in die Kriminalität verwickelt. Daneben wird die Geschichte und die Konflikte eines einflussreichen Kriminellen beschrieben. Die Möglichkeiten aber auch Grenzen von Frauen werden in diversen Lebensbereichen auch zum Thema gemacht, sei es beruflich, gesellschaftlich oder sexuell.
Erwartet habe ich ein Buch in dem es um eine junge Frau geht und wie sie es schafft sich gegen Gesetzte, vor allem ungeschriebene, durchzusetzten. Tatsächlich ist das Buch für mich ein Familienroman, in dem es mehr um den abwesenden Vater und die Entwicklung von organisierter Kriminalität geht. Einige Passagen waren deswegen für mich auch langatmig. Stilistisch, beschreibt die Autorin häufig ausführlicher Details aus New York oder den Schauplätzen. Vorkenntnisse im Tauchen schaden auch nicht beim lesen. Die Protagonistin und ihre Motive blieben bis zum Schluss eher farblos für mich. Es gibt viele Nebencharaktere, die eher als bekannte Stereotypen dargestellt sind.
Mein Fazit ist, das Liebhaber des Meeres oder des Tauchens daran deutlich mehr Freude haben werden, als Leser von Entwicklungsromanen. Wer einen Genremix aus Krimi, Robinson Crusoe, Liebesabenteuer und Familiendrama mag, wird mit "Manhattan Beach" in verschiedene Abenteuer kurz eintauchen. Mich persönlich hat das wenig angesprochen. Die Entwicklung von Anna ist mir zu kurz gekommen.