Guter Schwedenkrimi

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c-bird Avatar

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Ein ungewöhnlich heißer Sommer liegt über Stockholm. Gleich an ihrem ersten Tag als Profilerin bei der Polizei bekommt Siri Bergman einen brisanten Fall. Der sich zu seiner Homosexualität bekennende und halbprominente Antiquitätenkenner Jussi Stahl wurde tot aufgefunden. Kein gewöhnlicher Mord, denn dem Opfer wurde das ganze Herz herausgeschnitten und in einer Silberschale präsentiert. Kurze Zeit später stirbt ein kleiner vierjähriger Junge in den Armen seines Vaters. Bis die Polizei die Zusammenhänge erkennt, ist es schon fast zu spät…

Mann ohne Herz ist der bereits vierte Fall um die Profilerin Siri Bergman. Da ich die Vorgängerbände nicht kenne, aber dennoch mühelos in die Geschichte rein fand, denke ich dass es nicht zwingend notwendig ist, die komplette Reihe zuvor gelesen haben zu müssen. Geschrieben ist der Thriller in einem sehr gut lesbaren Stil. Die Erzählperspektive ist meist aus Siris Sicht, doch zwischendrin fügen sich immer wieder Kapitel ein, die in der Vergangenheit liegen und aus der Sicht des „gebrochenen Herzens“ geschrieben sind. Miträtseln ist durchaus möglich und man fragt sich nach einer gewissen Zeit, ob man wirklich schon die Lösung kennt oder noch mehr dahinter steckt.
Mit der Protagonistin Siri konnte ich nicht so richtig warm werden. Man erfährt zwar so einiges über ihr Privatleben, muss aber erkennen, dass die Psychologin auch nur ein Mensch ist und Fehler begeht. Aber auch Fehler können ihren Nutzen haben, mehr will ich hier nicht verraten.
Insgesamt ein interessanter Thriller mit psychologischen Elementen. Durchaus spannend und unterhaltsam. Die vielen kleinen Einblicke in die Vergangenheit Siris haben jedenfalls meine Neugier auf die vorherigen Bände geweckt.