Mann ohne Herz

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rebekkat Avatar

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Das Buch "Mann ohne Herz" beginnt sehr gut. Detailiert wird beschrieben, wie der Antiquitätenhändler Jussi Stahl ermordet wird und wie ihn sein Lebensgefährte auffindet. Siri Bergmann, Psychologin und Profilerin bei der Stockholmer Polizei, ist ganz frisch dabei und Jussi Stahl ist ihr erster Fall.
Im Verlauf der Geschichte wird ein kleiner Junge auf dem Arm seines Vaters erschossen und es kommt nach und nach eine Verbindung zu Jussi ans Licht. Der Mörder hat es auf wohlhabende Schwule abgesehen.
Nach zwei Morden von Serienmord zu sprechen, ist sehr gewagt, wird davon im allgemeinen doch erst nach drei Morden gesprochen.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis keine schwulen Männer und fand einige Ansichten (z.B. die einer Mutter) interessant. Nur fand ich letztendlich das Motiv des Mörders zu "gering" um so brutal zu handeln. Auch der Sinn des erschossenen Jungen, auch wenn es ein Unfall war, war für mich nicht ersichtlich. Klar, der Mörder wollte den Vater erschießen, nur warum sollte er nach dem Mord an Jussi, der nahezu perfekt ausgeführt wurde, jetzt Fehler machen? Jetzt die einfache Erschießung durchführen? Passt auch wieder nicht zum Begriff Serienmörder, denn ein solcher tötet gleich bis ähnlich.
In dem ganzen Buch wird eine ganze Bandbreite von Problemen/Vorurteilen/gesellschaftkritischen Themen angesprochen. Sei es, dass Siri einen 10 Jahre jüngeren Freund hat oder wie es sich als Schwuler in der heutigen Gesellschaft lebt...

Schreibstil: das Buch wurde aus zwei Perspektiven geschrieben. Wir lesen einmal Siris Seite in Ich-Form und und dann "Das traurige Herz" mit diversen in der Vergangenhait liegenden Jahreszahlen, welches in dritter Person geschrieben ist

Cover: Typisch "nordisch" ohne viel Schnickschnack. Ich hätte im Bücherregal danach gegriffen, weil eben Psychothriller drauf steht. Mir ist er dafür aber zu "weich"...

Fazit: Schnell wegzulesender Thriller mit interessanten Ermittlern und einer tollen Übersetzung von einem begabten Schwesternpaar.