Noch Luft nach oben

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Siri Bergmann erster Tag in der TP Gruppe der Stockholmer Polizei hat es gleich in sich. Die Psychotherapeutin wird mit ihren neuen Kollegen zu einem grausigen Mord gerufen. Der Mörder hat dem männlichen Opfer, einem stadtbekannten Schwuler, das Herz entfernt und es in einer Silberschale drapiert. Handelt es sich hier um ein Hassverbrechen gegen Homosexuelle oder hat der Täter ganz persönliche Motive? Mit Hilfe von Profiling erhofft sich die Polizei Hinweise auf den Täter. Nur wenige Tage später wird die Mordwaffe wieder eingesetzt, diesmal wurde allerdings ein 4 jähriger Junge auf dem Arm seines Vaters erschossen. Wie passt das nun ins Bild?
Parallel zu den aktuellen Ereignissen begleitet der Leser auch einen jungen Mann über mehrere Jahre durch verschiedene Beziehungen mit unglücklichen Enden, die ihn emotional sehr mitnehmen.
Während die Ermittler noch im Dunkeln tappen oder mit sich selbst beschäftigt sind, bekommt der Leser also schon eine möglichen Täter präsentiert. Für mich waren diese Abschnitte allerdings eher zäh und langatmig und konnten mich nicht recht erreichen.
Ich glaube die Bezeichnung „Psychothriller“ ist hier eher unglücklich gewählt und hat meine Erwartungen in eine falsche Richtung gelenkt. Große Spannung ist bei mir aufgekommen und „Psycho“ bezieht sich hier eher auf die ausführliche Charakterstudie. Auch die letzten 20 Seiten mit etwas mehr Aktion können es dann nicht mehr rausreißen. Als Kriminalroman würde das Buch sicher bei vielen Lesern besser wegkommen.