Spannend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sunny7 Avatar

Von

Zum Inhalt:
Sommer in Stockholm. Die Nächte hell, die Temperaturen ungewöhnlich hoch. Für Siri Bergmann ist es der erste Tag in ihrem neuen Job. Ihre Praxis musste die Psychologin schließen, jetzt arbeitet sie für eine Sonderabteilung der Polizei - als Profilerin soll sie psychologische Täterprofile erstellen. Gleich ihr erster Fall ist von großer Brisanz: Ein Mörder hat es auf attraktive, gut situierte Männer abgesehen - homosexuelle Männer. Er tötet sie und schneidet ihnen das Herz heraus. Ist der Mörder ein verrückter Schwulenhasser? Oder deutet die Grausamkeit der Tat auf einen ganz anderen Zusammenhang hin?

"Mann ohne Herz" ist bereits das vierte Werk des schwedischen Schwesterduos und für mich das Erste was ich von ihnen gelesen habe. Das Cover ist ansprechend und der Titel gleich auf mehrere Arten passend.
Die Geschichte spielt sowohl in der Gegenwart (Siri's Sicht) als auch in der Vergangenheit, wo der Hintergrund beleuchtet wird. Durch diese Einblicke in die Geschichte von Jens glaubt man zunächst den Täter schon zu kennen, doch dem ist nicht so. Dies ist clever gemacht von den Autorinnen.
Siri als Hauptfigur ist für mich allerdings nicht ganz fassbar. Es fiel mir schwer mich in sie hineinzuversetzen, sie wirkt als Charakter distanziert und abweisend. Ich kann wirklich nicht sagen ob ich sie sympathisch finde. Im Gegensatz zu anderen aus dem Ermittlungsteam. Ihre Beziehung zu ihrem Lebensgefährten Markus ist ebenfalls etwas sonderbar und der nichtaufgearbeitete Betrug durch ihre beste Freundin Aina belastet Siri zusätzlich.

Dennoch ist die Geschichte spannend und vom psychologischen Aspekt interessant. Man merkt das eine der Schwestern selbst als Psychologin arbeitet und weiß wovon sie schreibt. Der Schreibstil ansich ist angenehm, allerdings behindern die schwedischen Straßennamen zuweilen etwas den Lesefluss.
Auch ohne extrem blutig zu sein, schafft es dieser Thriller zu überzeugen und nebenbei aktuelle Problematiken wie zB Homophobie zu thematisieren ohne aufdringlich zu wirken.