betörend schön geschriebene Hassliebe

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luisa_loves_literature Avatar

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Ich bin schon öfter über das Buch "gestolpert" und immer wieder haben mich das Cover und der Titel angezogen. Die weiche Farbgestaltung des Hintergrunds bildet einen Kontrast zu dem leicht "revoluzzernden" Effekt, den das Anzünden der Zigarette in Kombination mit dem in schwarz-weiß getauchten, trotzig-selbstbewussten Gesichtsausdruck der jungen Frau hat. Das Cover spielt für mich auf ein Gefühl des Aufbruchs in eine ungewisse Zukunft an.

Der wunderschöne Schreibstil mit seiner doch zurückhaltenden Art und seinen zahlreichen Verweisen auf die Schönheit von Pflanzen, Gärten und Natur ist fast schon betörend (ich liebe den Abschnitt über die Rosen), eingängig und nimmt den Leser gefangen. Durch diese Art des Schreibens gelingt es, die Figuren von Jana und Leonore lebendig und natürlich erscheinen zu lassen, sie aber gleichzeitig ganz deutlich als eigenständige Charaktere mit eigener Innensicht darzustellen.
Großartig ist für mich, wie die Autorin - unter Berücksichtigung vielfältiger Einflussgrößen - die sehr komplexe Gefühlslage der heranwachsenden Leo auf ihre doch sehr kapriziöse Mutter Margo einzufangen versteht.

Die Fortführung des Prozesses des Heranwachsens, der Abnabelung und das Verhältnis Leos zu Clara und zu ihrer Adoptivtochter Jana interessieren mich sehr, vor allem aber möchte ich wegen des ausgezeichneten Sprachstils weiterlesen!