Deutsch-Deutsche Zeitreise

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leseratte1310 Avatar

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Jana Seliger möchte mehr über ihre Familie erfahren und hat Einsicht in die Stasi-Akten beantragt. Als sie die Genehmigung erhält, taucht sie in die Geschichte ihrer Mutter Leonore und deren Freundin Clara ein. Dabei erfährt sie ein Geheimnis.
Ich habe den Vorgängerband „Ab heute heiße ich Margo“ nicht gelesen, konnte aber die Geschichte in „Margots Töchter“ ohne Probleme verfolgen. Dieser Roman beginnt in den sechziger Jahren und spielt über vier Jahrzehnte.
Leonore wächst in der norddeutschen Provinz auf. Die Familie ist finanziell gut gestellt. Leonore ist eine Außenseiterin, die rebellisch ist und sich nicht anpassen will. Nur ihrer Brieffreundin Clara in der DDR, die sie bei einem Pioniercamp kennengelernt hat, kann sie über ihre Gefühle berichten. Auch zu Zeiten ihres Studiums in Frankfurt hat sie sich immer noch nicht wirklich gefunden.
Clara ist linientreu und für das Ministerium für Staatssicherheit tätig. Im Auftrag des Ministeriums soll sie in den Westen gehen. Doch bevor das geschieht, bekommt sie ein Kind und muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen.
Für Jana wird es schmerzlich, was sie bei der Akteneinsicht alles herausfindet.
Der Schreibstil der Autorin Cora Stephan hat mir gut gefallen. Allerdings gab es auch einige Längen. Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Sie können wir nicht nur das Leben der Protagonistinnen kennenlernen, sondern auch tief in die politischen Verhältnisse eintauchen. Die Charaktere sind individuell und authentisch beschrieben. Alle haben ihre Eigenheiten. Obwohl ich viel über die Personen erfahren habe, kam mir doch niemand wirklich nahe.
Eine lesenswerte Familiengeschichte mit viel politischem Hintergrund.