Er ist kurzweilig, wunderschön geschrieben und bringt einem trotz der Schwere zum Lachen.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pondofwords Avatar

Von

Jasmin Schreiber schreibt sehr bildhaft und erschafft dadurch eine tieftraurige, aber auch wunderschöne Atmosphäre. Durch den flüssigen und angenehmen Schreibstil ist der Roman relativ kurzweilig. Auch wenn der Roman traurige und schwere Momente behandelt, erzählt Schreiber die Geschichte mit viel Humor. Die Situationen sind teilweise so absurd, dass man nicht anders kann als zu schmunzeln. Jedoch hatte ich an manchen Stellen das Gefühl, dass diese skurrilen Situationen zu erzwungen waren. Auch mit den Charakteren hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten, sie waren teilweise fast schon überzeichnet. Dennoch wuchsen sie mir vor allem am Ende hin doch sehr ans Herz. Und obwohl der Roman mit seinen absurden und kuriosen Momenten in eine Richtung geht, die mir oft nicht gefällt, hat er mich doch für sich eingenommen.

Es gibt viele schöne Passagen, die mich sehr berührt haben. Vor allem die Beziehung von Paula zu ihrem kleinen Bruder Tim hat mich bewegt. Während der Handlung erinnert Paula sich immer wieder an ihre Gespräche mit Tim zurück. Er hat das Meer geliebt und sein Wissensdurst zu der Tiefsee und den Meerestieren verband die beiden Geschwister.

Der Marianengraben spielt, wie der Titel es vermuten lässt, eine große Rolle im Roman, er steht als Metapher für Paulas Trauer. Die erste Kapitelüberschrift gibt die Tiefe des Marianengrabens an. Mit jedem Kapitel sinkt die Zahl und Paula taucht ein paar Meter mehr aus ihrer Trauer auf. Diesen Metapher fand ich wunderschön.

Alles in allem gefiel mir der Roman sehr gut! Er ist kurzweilig, wunderschön geschrieben und bringt einem trotz der Schwere zum Lachen.