„Wusstest du, dass der Marianengraben die tiefste Stelle des Weltmeeres ist?“

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
vonkleinaufvielfalt Avatar

Von

Ich folge Jasmin Schreiber (@LaVieVagabonde) schon lange auf Twitter und habe mich deswegen besonders auf ihren Debütroman „Marianengraben“ gefreut. Seit Jahren trägt die Autorin mit ihren Tweets auf Twitter zur Normalisierung von Tod und Trauer in unserer Gesellschaft bei.

In dem Buch wird die Geschichte von Paula erzählt, die sich seit dem plötzlichen Tod ihres jüngeren Bruders Tim in einer Depression befindet. Ihr Therapeut empfahl ihr, das Grab ihres Bruders auf dem Friedhof zu besuchen. Um zu vermeiden andere trauernde Menschen auf dem Friedhof zu treffen, brach Paula nachts über die Friedhofsmauern ein, um das Grab ihres Bruders zu besuchen. Dabei traf sie überraschenderweise auf einen älteren Mann mit einem Spaten in der Hand, der gerade dabei war, die Urne seiner verstorbenen Frau auf dem Friedhof auszugraben. Denn er wollte sein Versprechen einhalten und noch einmal mit seiner Frau in die Berge fahren. Nach der ungewöhnlichen Begegnung mit Helmut beschloss Paula spontan ihn auf seiner Reise mit dem Wohnmobil zu begleiten.

Mit dieser Geschichte hat Jasmin Schreiber ein unverkrampft, lockeres Buch über Verlust und Trauer geschrieben, in dem sie den Prozess der Trauerbewältigung in den Mittelpunkt der Geschichte stellt.

Durch den besonderen Schreibstil der Autorin bekommt der*die Leser*in tiefe Einblicke in die Gedanken und die Gefühle der Protagonistin. Dabei wird nicht nur negativen Gefühlen wie Trauer, Wut und Angst Raum in der Geschichte gegeben, sondern auch positiven Gefühlen wie Freude, Stolz und Dankbarkeit. Dadurch sind positive und negative Gefühle manchmal ganz nah beieinander.

Damit gelingt der Autorin die Leser*innen gefühlsmäßig mitzunehmen. Die Geschichte hat mich persönlich an vielen Stellen nicht nur zum Weinen, sondern auch zum Lachen gebracht. Ich kann dieses Buch daher nur wärmstens weiter empfehlen.