Demenz

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papierhamster Avatar

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Schon der Anfang ist reichlich schnulzig. Marigold ist mir wegen ihrer Heimchen-am-Herd-Daseins-Vergötterung gleich unsympathisch - die Frau von heute sieht ihr Glück nicht mehr in dem Gefühl gebraucht zu werden, weil sie ihrem Mann Tee oder Kaffee kocht. Bei einem Buch aus alten Zeiten könnte ich das akzeptieren, aber die Frage stellte sich nicht lange, nachdem Tochter Suze handydaddelnd in die Küche kommt, kurz vor der ebenfalls unsympathischen nörgelnden Großmutter.
Einzig Suzes rebellischen Einwürfe sind ein Lichtblick. Aber eine Person, die den Blick nicht vom Handybildschirm losbekommt, ist auch nicht gerade ein Sympathieträger - Influencerin und Instagramm-Follower-Maximiererin hin oder her.
Letztendlich läßt sich das Buch aber angenehm lesen und ich denke noch darüber nach, ob ich wissen will wie die Handybraut, die es sich in Hotel Mama gutgehen lässt, und ihre ältere Schwester, die nach ihrer gescheiterten Beziehung wieder bei Mama einzieht und sich das Zimmer mit Schwesterchen wird teilen müssen, da in ihrem alten Zimmer nun Großmama wohnt, miteinander auskommen.
Und am Ende der Leseprobe ist klar: Es wird letztendlich um Marigolds Vergesslichkeit, um das Thema Demenz/Alzheimer gehen.