Gemütliche, gefühlvolle Geschichte von Müttern und Töchtern

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gluexklaus Avatar

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Wenn Jojo Moyes ein Buch empfiehlt, ist das einen zweiten Blick wert, finde ich. Und der ausführliche Blick in die Leseprobe hat sich für mich definitiv gelohnt.

Das hübsche Cover lässt vermuten, dass es sich bei „Marigolds Töchter“ um einen Roman handelt, der hauptsächlich an Frauen adressiert ist. Auf dem Titelbild sind eine alte Steinbrücke, blühende Büsche, ein Vogel und im Hintergrund steil abfallende Felsen und das Meer zu erkennen. Sehr idyllisch, fast ein wenig kitschig, zu schön um wahr zu sein, wirkt dieses Bild. So eine Aussicht würde ich auch gerne öfter genießen dürfen. Aber ist die Welt hier wirklich so heil wie sie aussieht?

Das Leseprobe vermittelt einen ähnlichen Eindruck wie das Cover: ruhige Gemütlichkeit mit ganz viel Gefühl. Autorin Julia Woolf schreibt recht gefällig, nicht unbedingt modern, eher zeitlos. Das passt zum Schauplatz des Geschehens. In Marigolds kleinem Heimatdorf ticken die Uhren eben noch anders als in der anonyme Großstadt. Alles wirkt so beschaulich, man kennt sich in diesem Dorf, gibt aufeinander Acht.

Marigold finde ich sich sehr sympathisch. Sie präsentiert sich bodenständig, geerdet, mitfühlend und rücksichtsvoll. Sie ist der Fels in der Brandung, hat ein Herz aus Gold- ganz passend zum Vornamen- und kümmert sich engagiert um ihre Mitmenschen, insbesondere ihre Töchter, obwohl die längst erwachsen sind.
Nun scheint die momentane Harmonie bedroht, denn Marigolds ältere Tochter Daisy kehrt aus der weiten Welt in den Schoß der Familie zurück, sicherlich mit Liebeskummer im Gepäck, schließlich muss sie das Ende einer sechsjährigen Beziehung verarbeiten. Und eigentlich ist das Haus, in dem Marigold mit Tochter Suze, Ehemann Dennis und Mutter Nan lebt, viel zu klein für alle. Dass eine 32-jährige und eine 25-jährige Frau sich ein Zimmer teilen müssen, sorgt garantiert für größere Konflikte.

Ich bin gespannt, wie es mit Marigold und ihren Töchtern weitergeht. Was war der Grund für Daisys Trennung von Luca? Werden sich Suze und Daisy zusammenraufen? Und warum ist Marigold plötzlich so vergesslich? Gerne würde ich diesen ruhigen, gefühlvollen und gemütlichen Roman weiterlesen.