Erinnerungen, die nie welche waren

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mianna Avatar

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In „Marina“ beschreibt Carlos Ruiz Zafón die Geschichte des Jungen Óscar, der bei einem seiner Streifzüge durch Barcelona das geheimnisvolle Mädchen Marina kennen lernt. Als sie auf einem sagenumwobenen Friedhof Barcelonas einer in schwarz gekleideten unheimlichen Dame folgen, nimmt eine grausame Geschichte über Vergangenheit, Liebe, Verrat und Tod ihren Lauf. Und dann ist da noch Marinas Geheimnis, was Óscar am Ende verstört zurücklassen wird...

Schon der erste Satz, die einleitenden Worte des Autors lassen die Spannung erahnen, die die Geschichte in dem Leser auslösen wird. Auf irrelevante Inhalte verzichtend, wird hier eine hauptsächlich erschütternde, mitreißende und schwere Geschichte erzählt.

Die Sprache ist vor allem wegen ihre Bildhaftigkeit, ihrer dauernden Vergleiche und ihre Poesie als „besonders“ und trotzdem als „leicht“ zu bezeichnen. Einige sehr eingenwillige Vergleiche und Bilder konnte ich mir leider nicht vorstellen, was mich stolpern ließ.

Der Autor begeistert mit seinen eindrücklichen Schilderungen über die vergangenen, verfallenen und geheimnisvollen Straßen und Häuser Barcelonas.

Die Schwere und Unheimlichkeit der Geschichte wird durch die düstere, melancholische Stimmung unterstützt. Die Erzählung lässt keine Entspannung zu, wechselt zwischen Fiktion und Realität. Letzteres ist gewöhnungsbedürftig und erscheint innerhalb einer Geschichte unvereinbar.

Das Buch besteht aus kurzen Kapiteln, wobei der Spannungsbogen am Kapitelende jedesmal noch ein wenig mehr zu steigen scheint. Die Zielstrebigkeit der Erzählung ist angenehm.

Dem Autor ist es gut gelungen die Charaktere umfassend und liebevoll zu beschreiben.

Mit ihrer Eindrücklichkeit, ihrer Schwere und ihrer Magie hat mir diese Geschichte wirklich gut gefallen.