Geheimnisvoll - mystisch - spannend

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harakiri Avatar

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Von allem enthält Zafons Roman Marina etwas.

Der Anfang ist wunderschön. Passagen wie: 

"Hier liegen die Erinnerungen Hunderter von Menschen, ihre Leben, Gefühle, Illusionen, ihre Abwesenheit, die Träume, die sie nie verwirklichen konnten, die Enttäuschungen, Irrtümer und unerwiderten Lieben, die ihnen das Leben vergiftet haben."

 

 oder: 

 

 "Die Stadt steckte noch im Pyjama..."
 

ziehen den Leser in den Bann und lassen ihn nicht mehr los.

Unglaublich, wie dieser Mann schreiben kann! Unfassbar wie es ihm immer wieder von Neuem gelingt, seine Leser zu überraschen und zu fesseln. Ich bin mir sicher, niemandem gelingt es, ein Buch von Herrn Zafon wegzulegen bevor er das Ende erreicht hat. Und ganz sicher gelingt es niemandem, der je ein Buch von ihm gelesen hat dieses wieder zu vergessen.

Ich habe auch alle seine anderen Bücher gelesen, angefangen mit "Der Schatten des Windes". Seitdem bin ich süchtig nach den Büchern dieses Autors.

Seine Jugendromane können den Literaturbüchern nicht das Wasser reichen, zielen ja auch auf eine andere Zielgruppe ab, dennoch hab ich auch jedes dieser von der ersten Seite an verschlungen.

Darum habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass es endlich wieder ein Erwachsenenbuch von ihm gibt. Leider kommt das Buch nicht an seine Nachfolger Der Schatten des Windes und Das Spiel des Engels heran. Der Autor schreibt selber, dass er mit diesem Buch die Entwicklung vom Jugendbuchschreiber hin zur Literatur überbrückt hat. Das merkt man leider diesem Buch etwas an, da die Handlung ins mythische abdriftet, was mir das Lesen ein kleines bisschen verleidet hat.

Dennoch: Bei diesem Buch konnte ich auch nicht schnell genug lesen, bis ich wusste wie es ausgeht - um es dann traurig auf die Seite zu legen weil es schon zu Ende war.