Mataró, Montjuïc, Ramblas, Raval

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sabatayn76 Avatar

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Inhalt:

Der 15-jährige Óscar lebt in einem Internat und erkundet täglich die Stadt. Auf einem seiner Streifzüge durch Barcelona betritt er eines Tages ein scheinbar verlassenes Haus und nimmt von dort (eher unabsichtlich) eine kaputte Taschenuhr mit. So lernt er Marina kennen, denn sie ist die Tochter des rechtmäßigen Taschenuhrbesitzers und verlangt von Óscar, dass er die Uhr zu ihrem Vater zurückbringt. Dies ist der Beginn einer Freundschaft zu Vater und Tochter sowie einer geheimnisvollen Begegnung mit alten Damen in Schwarz, Schmetterlings-Symbolen und obskuren Machenschaften, denen Óscar und Marina auf die Spur kommen.

 

Mein Eindruck:

Es hat mich sehr überrascht, dass Ruiz Zafón bereits 33 Jahre alt war, als er 'Marina' geschrieben hat, denn der Roman wirkte auf mich bisweilen etwas unbeholfen, die Sprache hölzern und theatralisch, die Gruseleffekte zu bemüht, stereotyp und naiv. Auch die Übersetzung ist manchmal holprig und sinnfrei (z.B. 'Meine nassen Schuhe quatschen beim Gehen.', 'Nervenstimuli', 'Kreislaufklappen'). Ruiz Zafón gelingt jedoch trotz dieser Mängel eine magische Geschichte, die fesselt und ein düsteres, geheimnisvolles und abgründiges Bild Barcelonas zeichnet und die den Leser mitten hinein in die Gässchen des Barri Gòtic, die Straßen mit den alten Villen und die Friedhöfe mit den grazilen Statuen versetzt. Hierin ist Ruiz Zafón meiner Meinung nach ein unbestrittener Meister: er vermag Barcelona den dunklen Hauch vergangener Zeiten zu geben.

 

Mein Resümee:

Ein spannendes Buch, das meiner Meinung nach zwar einige Mängel aufweist, aber Lust auf Barcelona macht und den Leser durchgängig mitfiebern lässt.