Oscars Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nicigirl85 Avatar

Von

Bei "Marina" handelt es sich nicht um einen neuen Roman von Zafón, sondern es ist einer seiner ersten, der nur bisher nicht auf Deutsch erschienen war.

Schon das mysteriöse Cover macht einen neuen Leser auf dieses Buch aufmerksam.

Bereits auf den ersten Seiten war ich schon von Zafóns Sprache gefesselt. Er hat einfach so eine gewisse Art zu schreiben. Der Schreibstil in diesem Buch ist zwar recht einfach gehalten (anders als bei "Im Schatten des Windes"), aber die Wortwahl, seine Metaphern (Herz rast wie Kastagnetten) ziehen einen in den Bann.

Zunächst einmal liest sich das Buch auf den ersten Seiten wie ein leichter Liebesroman. Oscar, ein 15 jähriger Internatsschüler lernt auf seiner Erkundungstour durch das verlassene Villenviertel die gleichaltrige Marina kennen und verguckt sich in sie. Oscar hatte Marinas Vater die kostbare Taschenuhr unwillentlich gestohlen und beim Zurückbringen dieser Uhr begegnen sie sich das erste Mal. Oscar ist sofort von ihr fasziniert. Er lernt sie und ihren "kranken" Vater näher kennen und lieben. Er selbst hat nur wenig Kontakt zu seinen Eltern und da ergreift er die Chance in den Ferien diese lieber mit und bei seiner neuen Freundin zu verbringen als allein im Internat. Aus der Liebesgeschichte entwickelt sich im Verlauf des Buches allerdings immer mehr eine Detektivgeschichte, denn die 2 jungen Menschen decken ein Geheimnis auf über den ehemals reichsten Mann Barcelonas. Aber es gibt nicht nur ein Mysterium um den ehemals reichsten Mann Barcelonas, denn auch Marina hat ein Geheimnis. Mehr soll hier an der Stelle nicht verraten werden.

Das Buch liest sich flüssig und man kann kaum aufhören, da man endlich selbst das Geheimnis aufdecken möchte.
Was mir nicht so gut gefallen hat, war die teils etwas holprige Übersetzung. Da war dann an der ein oder anderen Stelle einfach nur mal wortwörtlich übersetzt, aber so manches Sprichwort/ geflügeltes Wort lautet im Deutschen einfach manchmal anders.

Fazit: Tolles Buch mit minimalen Schwächen. Für jemanden, der es mag, wenn in Romanen Fiktion und Realität miteinander verwoben werden, so dass man kaum weiß, was real ist und was nicht. Ich spreche meine Kaufempfehlung aus, aber ich bin auch ein Fan von Zafóns Büchern.