Marionetten von John le Carre

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robberta Avatar

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Marionetten,Täter ,Opfer wer ist wer ? Während der ersten Seiten scheinen sich die Rollen zu vertauschen. Mistrauen verwandelt sich in Mitleid, Meliks Unglaube verwandelt sich in Glaube. Ist Issa Opfer oder soll Täter werden?  Wird Issa Melik auch zu Täter machen? John le Carre beschreibt das Mistrauen Meliks und die Leichtgläubuigkeit Leylas sehr anschaulich, bis Seite 27. Aber dann geht es in eine ganz andere Richtung man wird aufs Glatteis geführt, denn Leyla und Melik werden zu Randfiguren, selbst Issa der alles ins rollen bringt. Brue der Banker, Annabell Richter die Anwältin und Bachmann vom Verfassungsschutz werden nun mehr zu Hauptfiguren ...viele Nebenfiguren, die überall Terrorverdächtige sehen.Leider kann man weder Protagonisten noch Antagonisten genau trennen. Das Marionettenspiel wird eher zum Karussell, bei dem am Schluss keiner mehr genau weiß was los ist. Viele in den Raum gestellte Fragen werden nicht vollständig beantwortet. Die Figurenzeichnung wird im Laufe des Buches immer schemenhafter. Der Schluss hinterlässt bei mir den Eindruck, ich solle jetzt auf die Return-Taste drücken. Mir hätte das Buch besser gefallen, wenn die ersten 27 Seiten weitergesponnen worden wären. Ich hatte irgendwie was anderes erwartet.