Urlaub mal anders...

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xirxe Avatar

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Endlich Urlaub!!! Seit Monaten schon sehnt Karen sich nichts sehnsüchtiger herbei als diese Reise nach Schottland. Doch bevor es losgeht, steht der übliche Abfahrtsstress bevor: die letzten vergessenen Sachen zusammensuchen, Blumen gießen, Wohnungsschlüssel abgeben – und sich von ihrer Tante Martha verabschieden. Die laut Karens Mann Bernd eindeutig verrückt ist, aber eben auch die (wahrscheinlich) vermögende Erbtante von Karen. Doch statt eines kurzen Abschieds verläuft das Zusammentreffen der Beiden völlig anders. Tante Martha steht mit gepacktem Koffer in der Tür und besteht darauf, mit nach Schottland zu kommen, sie hätte dort etwas zu erledigen. Ansonsten könnte sie ihr Testament ganz schnell ändern. Angesichts dieser klaren Drohung ergibt sich Karen zähneknirschend in ihr Schicksal und auch der Rest ihrer Familie (Bernd, Teenagersohn Mark und die kleine Teresa) fügt sich grummelnd. Zwei Wochen mit einer Verrückten – das kann ja heiter werden.

Nach den ersten zwei, drei Seiten befürchtete ich schon, den üblichen Familienroman mit den üblichen Familienfiguren sowie den ebenso üblichen Familienproblemen vor mir zu haben: Eltern um die 40, eher unglücklich und unzufrieden mit allem und jedem (am meisten mit sich selbst), daraus entstehende Schwierigkeiten in der Ehe und mit den Kindern usw. usf. Klischee pur! Doch der Auftritt Tante Marthas änderte das Bild zum Positiven. Eine selbstbewusste alte Dame mit eigenem Geschmack und klaren eigenen Vorstellungen, die die Schwächen ihrer Mitmenschen gnadenlos J zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzt – herrlich. Dass die Familie geläutert zurückkehren wird, ist schon klar. Aber wie das gelingt, das würde ich gerne lesen.