Eine wilde Mischung aus historischem Roman und Literary Fiction. Und was für eine!

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hannahreads Avatar

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Was ein absoluter Überraschungshit Matrix von Lauren Groff für mich war!
Eine wilde Mischung aus historischem Roman und Literary Fiction. Und was für eine!

Matrix erzählt von Marie, einem Bastard des englischen Königshauses und eine Riesin, die verwaist von Königin Eleanore gegen ihren Willen an ein armes Kloster gegeben wird. Dort beginnt Marie das verarmte Kloster umzustrukturieren, Macht aufzubauen und alte Strukturen zu renovieren. Hierbei macht sie sich Freunde, aber auch den ein oder anderen Feind. In ihrer Rolle als Äbtissin beginnt Marie ‚Visionen‘ zu haben, die sie anleiten immer größere und prächtigere Strukturen für das Kloster zu errichten.

Groff schafft es Hybris auf Feminismus treffen zu lassen und einen explosiven und spannenden Roman daraus zu weben. Im Mittelpunkt dabei steht immer Marie. Ihr Größenwahnsinn und ihre Genialität. Ihre Kompetenz und ihre Verzweiflung. Ihre Beziehungen zur Königin und zu den anderen Nonnen und Frauen in ihrem Dienst. Und die Frage nach religiösem Fanatismus, die Rolle von Frauen in Glaubensinstitutionen und die Macht, die mit diesen Institutionen verbunden ist.

Zunächst gewöhnen musste ich mich an Groffs Stil, der auf wörtliche Rede im klassischen Sinn verzichtet und wie in einem Zeitraffer durch Maries Leben springt, um an relevanten Stellen für einige Minuten zu verweilen.
Übersetzte wurde Matrix von Stefanie Jacobs und diese Übersetzung gefällt mir wahnsinnig gut, da sie den text in seiner eigenwilligen Schönheit nur unterstützt.