Emanzipation

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bezi69 Avatar

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England im Hochmittelalter. Die junge Marie ist ein Bastard mit königlichem Blut. Doch sie entspricht so gar nicht dem Schönheitsideal der Zeit. Sie ist groß, grobschlächtig und ungelenk, ein richtiges Mannweib, zudem noch hochintelligent. Und sie hat in ihrem jungen Leben schon einiges durchgemacht. Nach dem Tod der Mutter hat sie das Familiengut zwei Jahre ohne Hilfe weitergeführt, bevor sie an den Hof von Westminster gebracht wurde. Da sich kein Ehemann für sie findet, schickt die von ihr hochverehrte Königin Eleonore Marie als Priorin in ein Kloster hoch im Norden des Landes. Dort herrscht Hunger, Verzweiflung und Tod. Zunächst hofft Marie noch, die Königin würde sie wieder an den Hof zurückholen. Als dies nicht passiert, nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand. Sie organisiert den Klosterbetrieb neu, setzt die Nonnen entsprechend ihren Fähigkeiten ein, treibt den Zins der säumigen Klosterpächter ein, erschließt neue Geschäftszweige. Das Kloster wächst und gedeiht. Die Frauen finden hinter den Klostermauern Freiräume, die innerhalb der weltlichen Gesellschaft undenkbar wären. Marie gewinnt an Macht und Einfluss - sieht sich aber immer mehr auch mit Missgunst, Neid und Anfeindungen von Außen konfrontiert. Und sie gewährt der Königin - inzwischen entmachtet und gejagt - für kurze Zeit Zuflucht im Kloster. Leider hält der Roman nicht, was die Leseprobe verspricht. Anfangs hat mich die Handlung noch gefesselt, bald plätschert sie nur noch dahin, ohne Höhen und Tiefen, wird immer langatmiger. Die Sprache ist gewöhnungsbedürftig, die Wortwahl oft seltsam und bizarr. Leider nicht mein Fall.