Marie de France

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Marie, uneheliches Kind des Königs wird nach dem Tod ihrer Mutter an den kön iglichen Hof Englands in die Obhut von Eleonore von Aquitanien. Marie ist groß und ungelenk und nach Ansicht der Königin ungeeignet für die Ehe oder das höfische Leben. Deshalb soll sie Priorin eines abgelegenen, ärmlichen Klosters werden, irgendwo im Nirgendwo Englands werden. Doch Marie ist weder fromm, noch sieht sie sich als verarmte Nonne, sondern fühlt sich vielmehr zu Großem berufen und möchte Dichterin werden, weshalb sie zunächst mit ihrem Schicksal hadert. nur langsam findet sie in der Abgeschiedenheit des Klosters eine Möglichkeit ihren Weg zu gehen und den Einfluss zu erlangen, den sie immer wollte.

Mit Matrix erzählt Lauren Groff die Geschichte der Marie von Frankreich, die ins Kloster abgeschoben wurde und sich dort mühsam ihren Weg zu Einfluss erarbeitete. Groff kann schreiben, sie erzählt die Geschichte poetisch und behutsam, gleichzeitig aber packt sie in die 320 Seiten ein ereignisreiches Leben, das dadurch nur sehr gerafft durchlebt werden kann. Das Kloster bringt viele Personen, viele Frauen mit sich, die alle ein Teil von Maries Leben werden, die mir jedoch kaum näher kamen. Marie ist die unumstrittene Hauptfigur, sowohl der Geschichte als auch des Klosterlebens, sie widersetzt sich allen Versuchen, sie zu untergraben oder einzuengen. Obwohl Marie für ihre Texte und Dichtungen später bekannt geworden ist, spielen diese im Roman nur eine geringe Rolle, schon bald erhebt sie sich über ihre ursprünglichen Wunsch Dichterin zu werden hinaus, sie wird als Heilige verehrt, die die Probleme des Klosters anpackt und die Frauen zu Größe führt.

Obwohl mir die Sprache und der Schreibstil von Lauren Groff wirklich gut gefallen haben, so hat mich die Lebensgeschichte im Zeitraffer doch etwas ernüchtert zurückgelassen, die zwischenmenschlichen Verbindungen und charakterlichen Eigenheiten blieben mir fern, man betrachtet dieses Leben im Kloster nur von Außen ohne jemals Teil der Geschichte zu werden, so dass ich mir zwischendurch dachte "ja nett - und weiter?". "Matrix" ist eine Hommage an eine interessante Frau, die stark und mutig zu sich steht und an die Zärtlichkeiten und Liebe die sich hier entwickeln können, doch insgesamt hatte ich mir etwas mehr von diesem Buch erhofft.