Jack the Ripper lässt grüßen!

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Mit den Begriffen "Whitechapel" und "Morde" assoziiert man wohl als Erstes den berühmtesten Serienkiller der WEltgeschichte, Jack the Ripper. Mit ihm hat "Maybrick und die Toten vom East End" jedoch zumindest auf den ersten Blick nichts zu tun (spielt das Buch doch einige Jahrzehnte später) – wenngleich der Klappentext doch einige Parallelen verrät (ein Killer, der sich die Schwächsten der Gesellschaft scheinbar wahllos aussucht).

Der Einstieg in die Leseprobe macht gleich deutlich, dass dieser Roman nicht hauptsächlich ein blutiger Krimi sein will, sondern auch ein Bild der damaligen Gesellschaft mitsamt ihren Ungleichheiten zeichnen möchte. Gelungen und Atmosphärisch zeichnet die Autorin ein Bild der Menschen und ihres Umfelds, das nicht gerade von Optimismus geprägt ist.

In dieser Umgebung muss nun also der frisch beförderte Inspektor Maybrick einen Mord lösen – in einer Umgebung, die ihm wohlbekannt ist. Mein erster Eindruck von ihm ist, dass er irgendwie zwischen den Stühlen steht. Durch seine Polizeikarriere hat er es irgendwie aus der "Unterschicht" herausgeschafft, fühlt sich aber in diesem Milieu immer noch heimisch. Das sorgt natürlich für Spannungspotenzial, das schon in der Figur selbst angelegt ist. Mich macht "Maybrick und die Toten vom East End" vor allem aufgrund dieser sozialhistorischen Komponente sehr neugierig, und ich bin gespannt, wie sich Inspektor Maybrick weiterentwickeln wird.