Die andere Medea

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Eine starke, verletzliche und zutiefst menschliche Medea – eindrucksvoll und mitreißend erzählt
Rosie Hewlett gelingt mit „Medea – Die Hexe von Kolchis“ ein beeindruckendes Kunststück: Sie haucht einer der umstrittensten Frauenfiguren der Mythologie neues Leben ein – nicht als kaltblütige Mörderin, sondern als Frau, die von klein auf verletzt, missverstanden und in die Enge getrieben wurde.
Von der ersten Seite an zieht einen Hewlett in Medeas Welt: düster, sinnlich, von Schmerz und Sehnsucht durchdrungen. Ihre Sprache ist bildgewaltig, zugleich klar und emotional. Man spürt die Magie in jedem Satz – aber auch die Einsamkeit und den inneren Kampf dieser außergewöhnlichen Frau.
Besonders berührend fand ich, wie vielschichtig Medea gezeichnet ist: stark und verletzlich, mutig und voller Zweifel. Ihre Beziehung zu Jason ist nicht einfach Liebe, sondern ein Spiegel all dessen, was sie sich wünscht und doch verliert.
Rosie Hewlett zeigt, dass hinter jeder „Hexe“ eine Geschichte steht – eine Frau, die sich wehrt, die liebt, die leidet.
Dieses Buch ist keine leichte Kost, aber ein absolutes Highlight für alle, die Mythologie, Frauenfiguren mit Tiefe und poetisch-düstere Geschichten lieben.
Fazit: Episch, emotional und aufwühlend – eine Neuinterpretation, die unter die Haut geht.