Zum Abschalten und Wohlfühlen

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Alexandra ist davon überzeugt, dass ihr Mann Marcus sie betrügt. Sie möchte ihm daher nach New York folgen, wo er angeblich geschäftlich zu tun hat. Ihre kleine Tochter Emma möchte sie auf diese Reise nicht mitnehmen und so lädt sie kurzerhand die beiden Großmütter Henriette und Ulla zur Betreuung der Zweijährigen in ihr Haus auf Sylt ein. Henriette, Chefredakteurin einer Frauenzeitschrift, und Ulla, vegane Esoterikerin, könnten unterschiedlicher nicht sein und bei ihre Begegnung prallen Welten aufeinander.

Allein das Cover schreit nach Sommer, Meer, Strand und Leichtigkeit. In diesem Buch finden sich keine tiefsinnigen Weisheiten über das Leben, es gibt keine mysteriösen Familiengeheimnisse und eine literarische Perle ist „Meer Liebe auf Sylt“ auch eher nicht. Begeistern kann das Buch vor allem mit einem lockeren und leichten Schreibstil und viel Witz. Beim Lesen habe ich sehr oft geschmunzelt, denn Claudia Thesenfitz beschreibt die witzigsten Situationen und wählt dabei die passenden Worte. Die Seiten fliegen nur so dahin und ich habe das Buch an zwei gemütlichen Abenden ausgelesen.

Vor dem Lesen muss man sich darüber im Klaren sein, dass Henrietta und Ulla natürlich vollkommen überzogen dargestellt werden. Sie verkörpern die gängigen Klischees zu 100%, sorgen aber gerade dadurch für viele witzige und skurrile Situationen. Auch wenn ihr Umgang miteinander anfangs ein wenig holprig ist und die Meinungen zur Kindererziehung nicht gegensätzlicher sein könnten, schaffen Henriette und Ulla es schließlich, sich zusammenzuraufen. Einen großen Anteil daran hat vor allem die kleine Emma, welche nicht nur das Herz der beiden sonst entfernt wohnenden Omas im Sturm erobert, sondern auch das des Lesers. Richtig gut gefallen hat mir, dass die beiden Frauen sich einander annähern und über ihre Lebensstile nachdenken, schließlich sogar aus einigen ihrer Konventionen und Überzeugungen ausbrechen und sich dabei trotzdem immer treu bleiben.

Fazit:
„Meer Liebe auf Sylt“ ist ein typischer Frauen- und Sommerroman und das meine ich absolut positiv. Zwischen viel Situationskomik und Chaos finden sich immer wieder kleine Wahrheiten über das Leben und das Glück. In der Tat hat Claudia Thesenfitz hier einen wahren Glücksroman zum Abschalten und Wohlfühlen geschaffen. Ihr erstes Werk „Sylt oder Selters“ werde ich mir im kommenden Sommer auf jeden Fall auch noch zulegen!