Gewaltig

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annago Avatar

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Aslak Nore's "Meeresfriedhof" ist der fesselnde Auftakt zu einer fünfteiligen Thrillerreihe, die sich um die komplexen Verstrickungen der mächtigen und wohlhabenden norwegischen Reeder-Familie Falck spannt. Die Handlung, die sich über drei Generationen erstreckt, ist reich an Geheimnissen, Zwietracht, dramatischen Schicksalsschlägen und dem mysteriösen Verschwinden eines entscheidenden Testaments.

Vor dem Hintergrund historisch bedeutender Ereignisse, insbesondere des norwegischen Widerstands während des Zweiten Weltkriegs, entfaltet Nore eine meisterhafte Erzählung, die geschickt zwischen zwei Zeitebenen wechselt. Die Lesenden werden in ein spannungsgeladenes Netz aus Vergangenheit und Gegenwart gezogen, wo ein tragisches Familienunglück, das zum 75. Jahrestag steht, erneut in den Fokus rückt.

Der Roman überzeugt durch seine eingängige Schreibweise und eine wohl durchdachte Struktur, die es erleichtert, sich in den komplexen Familienverhältnissen der Falcks zurechtzufinden – ein hilfreicher Stammbaum zu Beginn des Buches unterstützt dabei. Nore gelingt es hervorragend, die Charaktere authentisch und ihrer Zeit entsprechend zu gestalten, sodass die Gefahr, historische Figuren zu modern darzustellen, geschickt umgangen wird.

"Meeresfriedhof" richtet sich an Lesende, die sich für dramatische Familienverwicklungen begeistern, ein besonderes Interesse an historischen Begebenheiten, insbesondere in Norwegen, haben und Thriller lieben, die gekonnt mit historischen Fakten verwebt sind. Der Roman ist nicht nur ein spannender Thriller, sondern bietet auch tiefe Einblicke in die norwegische Geschichte und die Schattenseiten menschlicher Beziehungen innerhalb einer Dynastie, die von Macht und Reichtum geprägt ist. Ein packender Start in eine vielversprechende Reihe, der die Leserschaft ungeduldig auf die nächsten Bände warten lässt.