Meeresglühen: Faszinierende Welt, die mich nicht ganz überzeugen konnte

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Meeresglühen: Faszinierende Welt, die mich nicht ganz überzeugen konnte
Anna Fleck hat mit "Meeresglühen" eine wirklich interessante Prämisse geschaffen. Die Verbindung zwischen der cornischen Küste und einer mystischen Unterwasserwelt hat mich sofort neugierig gemacht, und ich muss sagen: Das Worldbuilding funktioniert. Die Autorin schafft es, beide Welten atmosphärisch darzustellen, und ich konnte mir die Settings gut vorstellen.
Trotzdem bin ich mit gemischten Gefühlen aus der Lektüre gegangen. Mein Hauptproblem waren die Charaktere. Ella und Aris sollen junge Erwachsene sein, verhalten sich aber oft wie Teenager. Das hat mich besonders bei den romantischen Szenen gestört, weil mir die emotionale Reife gefehlt hat, die ich von Charakteren in diesem Alter erwarte. Ich konnte keine richtige Verbindung zu ihnen aufbauen.
Was mich als Leser noch mehr frustriert hat, waren die logischen Brüche im Plot. Mehrfach bin ich über Wendungen gestolpert, die sich nicht organisch aus der Geschichte entwickelt haben. Wichtige Erkenntnisse kommen aus dem Nichts, Charakterentscheidungen wirken unmotiviert. Ich habe oft gedacht: "Moment, wie ist die Figur jetzt zu diesem Schluss gekommen?" Das hat meinen Lesefluss immer wieder unterbrochen.
Dabei liest sich das Buch durchaus zügig weg. Als ersten Band einer Trilogie hätte ich mir aber mehr Sorgfalt beim Charakteraufbau gewünscht. Die Grundidee ist stark, aber die Umsetzung lässt mich zweifelnd zurück, ob ich die Fortsetzung lesen werde.