Hin- und hergerissen

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Ich bin etwas Zwiegestalten. Zum einen ist "Meeressarg" klassische skandinavische Krimikost, wie man sie mittlerweile von den dortigen Bestsellerautoren durchaus erwartet: Es ist flott und durchgehend spannend geschrieben, die Charaktere werden dem Leser schnell nahegebracht (auch wenn die meisten davon natürlich den üblichen Knacks aus der Vergangenheit mit sich herumschleppen) und der aktuelle Fall lässt sich äußerst interessant an. Zum anderen jedoch ist Stefan Ahnhems neuer Thriller wieder mal ein Nachschlag der ewig gleichen (wenn auch köstlichen) Mahlzeit: Ein (Doppel-)Mord, ein paar grausige Details, offizielle Ermittler und einige im privaten operierende Protagonisten. Die Struktur ist eben hinlänglich bekannt, allerdings auch beliebt, also ist wohl nichts dran auszusetzen. Fans mögen bekanntlich ohnehin keine Veränderung. Der "Meeressarg" geht also klar, Neueinsteiger sollten bei diesem sechsten Teil der Krimireihe jedoch bedenken, dass zwischendrin immer mal wieder auf vergangene Fälle Bezug genommen wird. Ansonsten eben, wie erwartet, einfach grundsolide.