Nicht ganz überzeugt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
elchi130 Avatar

Von

 

Im Mittelpunkt des Buches stehen 4 Männer. Da ist Magnus, der eines Morgens aus dem Haus geht und seitdem spurlos verschwunden ist.  Christian, der gerade sein erstes Buch veröffentlicht hat, „Die Meerjungfrau“. Sowohl die Kritiker als auch die Leser sind begeistert. Nur er kann den Erfolg nicht genießen, da er Drohbriefe erhält. Wir erleben Erik, einen Egozentriker, der sich im Leben nimmt was er will. Andere Menschen sind für ihn nur Mittel zum Zweck, zur Befriedigung seiner Bedürfnisse da. Zuletzt ist da Kenneth, der seine Frau abgöttisch liebt, aber immer springt, wenn Erik pfeift.

 

Erika und Patrik erwarten Zwillinge, Erikas Schwester Anna ist auch schwanger. Die Schwangerschaften und ihre Begleiterscheinungen (schwerfälliger Gang, schnell aus der Puste) nehmen viel Raum in diesem Buch ein. Zudem geht es Patrik nicht gut, er schwitzt schnell, sieht überarbeitet aus. Patrik und Erika machen auf mich den Eindruck, als ob ihre Beziehung zurzeit vom Alltag übertüncht wird. Patriks Arbeit, Maja und die Schwangerschaft nehmen den Großteil ihres Lebens ein.

 

Kritikpunkte:

1. Insgesamt ist mir das ständige Thema Kinder zu viel. Da sind die beiden Schwangeren, Erica und Anna, Ericas kleine Tochter Maja, die ständig quengelt und sich in der Trotzphase befindet. Mellberg versucht sich beim Windelwechsel von Paulas Sohn. Christian hat zwei kleine Söhne. Und die Rückblenden beleuchten die Kindheit eines Jungen, der zu Pflegeeltern kommt, die plötzlich selber eine kleine Tochter kriegen.
2. Das Schema mit den Rückblenden, die den Anfang eines neuen Kapitels markieren kam mir so abgedroschen vor. Bei mir wurde der Eindruck erzeugt, dass Camilla Läckberg nach Schema F geschrieben hat.
3. Zudem hat mich gestört, dass die Personen im Buch sich häufig Geheimnisse anvertrauen, die dem Leser nicht mitgeteilt werden. Christian offenbart seiner Frau Sanne einen Teil seiner Vergangenheit und der Leser weiß nicht was. Erika findet Zusammenhänge heraus, doch der Leser erfährt nur, wohin sie fährt, aber nicht, was sie aufklärt. Da fühlte ich mich als Leser ausgeschlossen.

Pluspunkte:

1. Ein Teil der Auflösung hat mir super gefallen. Worum es genau geht, lasse ich hier natürlich weg.
2. Nach wie vor finde ich es schön, etwas aus dem Leben der immer wiederkehrenden Protagonisten zu erfahren.
3. Die Doppeldeutigkeit des Buchtitels „Meerjungfrau“, sowohl beim Buch von Camilla Läckberg als auch bei Christians Buch fand ich eine tolle Idee. Damit wurde direkt ein Zusammenhang hergestellt und Christian in den Mittelpunkt der Ereignisse gerückt, obwohl Magnus verschwunden war und nicht Christian.

Fazit:

Das Buch hat mich dieses Mal leicht unzufrieden zurückgelassen. Es ist nicht ihr bestes Buch. Da Camilla Läckberg zu meinen Lieblingskrimiautoren zählt, darf sie sich jedoch gerne auch mal ein Buch erlauben, das mir nicht so gut gefällt. Ich bleibe ihr selbstverständlich treu.