Schwarze Schrift auf weißem Blatt

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Eine erfolgreiche schwedische Schriftstellerin schreibt über einen erfolgreichen schwedischen Schriftsteller. Was sich zunächst anhört wie kollegialer Klüngel, entpuppt sich wieder einmal als hochspannende Kriminalliteratur aus der Feder von Camilla Läckberg.

Auch der sechste Krimi der Reihe um den Polizisten Patrik Hedström und seine Frau Erica Falck führt den Leser hinein in das ländliche Schweden, genauer gesagt in den kleinen Ort Fjällbacka. Hier wird just der örtliche Bibliothekar Christian Thydell gefeiert, der auch mit Unterstützung von Erica seinen ersten Roman veröffentlicht hat. Beide, Thydells Erstlingswerk und Läckbergs Neuerscheinung, tragen den fast träumerischen Titel „Meerjungfrau“.

Bei seiner Book-Release-Party schockiert der junge Autor alle Anwesenden, als er nach Erhalt eines Drohbriefes einen Zusammenbruch erleidet. Offensichtlich wird Christian seit Beginn seines Buchprojektes von unbekannter Seite bedroht. Als kurz darauf die Leiche seines Freundes aus einem zugefrorenen See geborgen wird, wendet sich Patrick mit seinem Team von der Polizei Fjällbacka bewusst auch diesen Drohbriefen zu.

Während Christian das Interesse um seine Person eher unangenehm zu sein scheint, sorgt sich Erica um ihren Bekannten. Von Neugier getrieben beginnt sie in Christians Vergangenheit zu forschen, von der selbst Christians Frau erstaunlich wenig zu berichten hat. So sehr sich Patriks Ermittlungen an die polizeilichen Vorgaben zu halten haben, so kreativ und forsch dringt zeitgleich Erica in die Zusammenhänge ein.

In „Meerjungfrau“ erhalten Ericas private Recherchen fast mehr Raum als die polizeilichen Ermittlungen. Gerade Leser, die das sympathische Ehepaar aus vorherigen Fällen bereits kennen, werden sich an den immer wieder eingeflochtenen familiären Passagen sicher nicht stoßen. Herzerwärmend auch zu lesen, dass die umtriebige Erica in diesem Band mit Zwillingen schwanger ist.

Das neue Werk der schwedischen Autorin ist vielschichtiger, als es hier beschrieben werden könnte, ohne entscheidende Inhalte bereits vorweg zu nehmen. Diverse Rückblenden und ungeahnte Verknüpfungen machen „Meerjungfrau“ zu einem anspruchsvollen Krimi mit herzlicher Note. Und das selbstverständlich auch jenseits des Meeres!