Spannungsreiche Kontraste treffen auf ruhevolle Settings

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kikii04 Avatar

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Es gibt spritzige Sommergeschichten und kuschelige Winterromanzen. Aber ein typisches Herbstbuch habe ich bisher tatsächlich noch nie gelesen.
Dass MEET ME IN MAPLE CREEK genau ein solches ist, das verrät allein schon sein Cover. Obwohl Pinktöne nicht unbedingt die Farben sind, die ich mit Herbst verbinde, passen sie verblüffend gut. Die verschiedenen Farbtöne und zahlreichen Ahornblätter sind nicht nur super schön anzusehen, sondern machen neugierig auf eine hoffentlich sehr atmosphärische Geschichte.
Das erste Kapitel begann direkt derart überzeugend in seinem Setting und der Einstieg hätte wohl nicht besser sein können. Ein ruhiges Ankommen und ganz viele Bilder im Kopf, vom ersten Satz an.
Sowohl Mira als auch Joshkas Kapitel waren intensiv und voller Gefühle. Mira, die soeben herausgefunden musste, dass sie einen Zwillingsbruder hat, jahrelang belogen wurde und ausgerechnet an einem wichtigen Tag für ihr zukünftige Karriere all das erfahren muss.
Und Joshka, der besagten Zwillingsbruder so sehr beschützen will, dass es ihn in ein Dilemma bringt.
Beide Perspektiven sind komplett verschieden. Mira ist in einer Villa aufgewachsen, hat eine großartige Karriere vor und liebe Freunde um sich.
Joshka dagegen - nun, es ist noch recht geheimnisvoll, was ihm wirklich alles passiert ist. Aber soviel ist bereits klar: Behütetes Aufwachsen und eine ihm offen stehende Welt sind Joshka fremd.
Aber in einem, da ähneln sich beide Perspektiven: Es ist im Moment unglaublich spannend. Bei Mira stelle ih mir die frage, wie es sein kann, dass ihr Dad etwas so entscheidendes vor ihr verheimlicht hat. Und für Joshka hoffe ich einfach, dass er nicht zu spät war und Lilac seine Entscheidung, den Ortruden zu wählen, irgendwann versteht.
Außerdem frage ich mich, was Joshka und Lilac dazu bewegen könnte New York für Maple Creek zu verlassen. Ob sie wohl untertauchen müssen?
Die Leseprobe war derart spannend, dass ich am liebsten direkt weiterlesen würde. Aber sie hat mich auch mit dem schönen, bildhaften Schreibstil überzeugt.
Mein bisheriges Highlight sind übrigens die wunderschönen Überschriften der einzelnen Kapitel. Ich liebe es, dass sie auf English sind und derart poetisch klingen - ohne dabei zu viel zu verraten.