Wie das Leben so spielt

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wuschelchen99 Avatar

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Eine ältere, aber aus ihrer Sicht sehr fitte Dame, Gabriele König, trifft auf die Mühlen der Bürokratie, als sie einen neuen Reisepass beantragen möchte. Ihre Vorstellungen und die der Angestellten von einem biometrischen Passbild gehen weit auseinander. Die Schilderung, wie Horst, der holde Ehemann von Gabriele König, das Passbild am Computer zauberte, ist einfach nur herrlich! Und für ihren Horst beantragt Frau König den Pass, denn schließlich wollen sie nach seiner Pensionierung in 190 Tagen durch die Welt reisen. Den quietschenden grünen Filzstift, mit dem das schöne Foto verunstaltet wird, hörte ich beim Lesen so stark, dass es mich schüttelte. Die Doppelnamen-Anekdote "König-Ludwig" erheiterte mich ebenfalls sehr. Aber nichts gegen "Marvin, du sollst fremden Leuten nicht dein Eis auf den Rock schmieren." Scheint nicht der Glückstag für Gabriele König zu sein. Und die Angestellte setzt mit ihren Geschenken in Form von Seniorenzeitschrift, Antrag auf Behinderten-Prozente, Freikarten für den Warmbadetag und das Volksmusikfestival noch einen drauf. Kein Wunder, dass sie anschließend wie eine Irre mit dem Rad durch die Stadt rast und sich sogar mit einem Elektrobus anlegt.
Sehr erheiternd die Geschichte! Locker und flüssig geschrieben. Nun fehlt mir nur noch Horst im Buch kennenzulernen. Ob er auch so ein Chaot wie Gabriele ist?