Richard hat sich nur eines Tages umgedreht und nach vorn gesehen
(Seite 27) „Mit den Sinnsprüchen auf den Vorderseiten überbrückt sie die eigene Sprachlosigkeit,“ bereits in der Leseprobe habe ich meine Lieblingssätze, dieser ist einer davon. Sie überbrückt ihre eigene Sprachlosigkeit, aber tut sie das wirklich? Ich kann diese Sinnsprüche „das wird schon wieder“, oder „Jeder Tag ein neuer Anfang“, nur schwer verstehen, sind sie aufbauend, sollen sie uns schützen? Hier scheint es jeden Tag ein neuer Kampf zu sein und wieviel Kraft braucht es um den durchzustehen und wieviel hält ein Mensch aus, kann man flüchten vor dem Leben, vor einer Krankheit, vor Erlebten? Wer ist wirklich noch da, was ist wirklich noch da, ab wann kann man loslassen? Ein weiterer Lieblingssatz (Seite 27) „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen. (Guy de Maupassant) Aber hier, in meinem dritten Leben, sind es nicht die Menschen. Es sind die Tiere und die Pflanzen und der Wind und die Bilder der Toten an den Wänden.“ Dann weiter Seite 35: "Letztlich sind doch alle Familien gleich«, sage ich, »alle haben sie ihre Lebenden und ihre Toten, ihre Geheimnisse und ihr Leid und dieses eingefrorene kurze Fotoglück, von dem keiner mehr weiß, ob es echt war“. Findet man für so ein Buch die richtigen Worte, darf man schreiben ich finde es toll? Ich habe bereits „Die Liebe im Ernstfall“ gelesen und dieses Buch steht schon auf meiner Bücherwunschliste und ich wäre gerne dabei, weil lesen werde ich es auf jeden Fall und freue mich schon darauf.