Das Recht auf das eigene Leid
Die Tochter verunglückt tödlich. Linda fällt in ein tiefes Loch und mietet sich auf einem kleinen Bauernhof ein, um mit sich und ihrer neuen Situation zurechtzukommen.
Wie kann sie diesen Schicksalsschlag bewältigen?
Sie lässt ihr Leben Revue passieren. Sie hatte ein intakte Familie, eine Tochter, einen liebenden Ehemann, ein schönes Zuhause, war erfolgreich.
Das alte Leben wird aufgerollt und beleuchtet, nicht bewertet. Ihr Verhältnis zur Mutter, zur Tochter, zum Ehemann. Wer sind sie und wer waren sie, wie sind sie verzahnt? Auch ihre Tochter Sonja, die Verunglückte, erscheint bei näherer Betrachtung doch diffiziler als Linda dachte.
Das Nichtbewerten und dem Leser eine Meinung bilden lassen, ist die Kunstfertigkeit von Daniela Krien.
Alle ihre menschlichen Verknüpfungen werden deutlich dargestellt. Jetzt hat Linda sich gänzlich zurückgezogen und fällt und fällt – und sie verändert sich. Doch nicht nur sie als Teil eines ehemaligen Gefüges, auch die damaligen Mitstreiter reagieren auf sie und ziehen ihre Konsequenzen. Linda beobachtet und lässt geschehen.
„Eine gläserne Wand steht zwischen ihr und ihrem alten Leben... und ich werde sie nicht zerbrechen“. Linda lässt durch ihre Bedürfnislosigkeit geschehen, weiß um die Konsequenzen, weiß, dass auch die Geduld ihres Ehemannes begrenzt sein wird.
Der Roman überrascht mit unerwarteten Wendungen, fließt, trotz der traurigen Grundstimmung Lindas dennoch lebendig und sensibel, sucht sich neue Herausforderungen und bietet einiges zum Nachdenken an und macht den Roman zu etwas Besonderem. Sätze wie „Menschen ermüden vom Leid anderer Menschen. Sie verlieren die Lust, Rücksicht zu nehmen, wollen wieder selbst klagen dürfen.“ regen zum Nachdenken an.
Die Situation des Ostens wird dem des Westens Deutschlands gegenübergestellt und betrachtet.
Der Roman zeigt unverhoffte Wendungen auf, nicht das Übliche, sondern so wie das Leben an sich ist, und formt sich sehr individuell. Der Roman ist nie langweilig oder depressiv, immer möchte man wissen wie es weitergeht. Mir hat gefallen, dass Protagonisten und Schauplätze, die in den vorigen Romanen von Daniela Krien auftauchten, auch hier Platz hatten, wie z.B. Brida Lichtblau.
Deutlich gezeichnete stimmige Charaktere, sensibler, fließend schöner Schreibstil, ungewöhnliches Thema, kluge Beobachtungen auf die DDR - Zeit. Der Roman hat mich sehr berührt – große Empfehlung! Ich bin ein Fan von Daniela Krien seit Der Brand und Die Liebe im Ernstfall.
Wie kann sie diesen Schicksalsschlag bewältigen?
Sie lässt ihr Leben Revue passieren. Sie hatte ein intakte Familie, eine Tochter, einen liebenden Ehemann, ein schönes Zuhause, war erfolgreich.
Das alte Leben wird aufgerollt und beleuchtet, nicht bewertet. Ihr Verhältnis zur Mutter, zur Tochter, zum Ehemann. Wer sind sie und wer waren sie, wie sind sie verzahnt? Auch ihre Tochter Sonja, die Verunglückte, erscheint bei näherer Betrachtung doch diffiziler als Linda dachte.
Das Nichtbewerten und dem Leser eine Meinung bilden lassen, ist die Kunstfertigkeit von Daniela Krien.
Alle ihre menschlichen Verknüpfungen werden deutlich dargestellt. Jetzt hat Linda sich gänzlich zurückgezogen und fällt und fällt – und sie verändert sich. Doch nicht nur sie als Teil eines ehemaligen Gefüges, auch die damaligen Mitstreiter reagieren auf sie und ziehen ihre Konsequenzen. Linda beobachtet und lässt geschehen.
„Eine gläserne Wand steht zwischen ihr und ihrem alten Leben... und ich werde sie nicht zerbrechen“. Linda lässt durch ihre Bedürfnislosigkeit geschehen, weiß um die Konsequenzen, weiß, dass auch die Geduld ihres Ehemannes begrenzt sein wird.
Der Roman überrascht mit unerwarteten Wendungen, fließt, trotz der traurigen Grundstimmung Lindas dennoch lebendig und sensibel, sucht sich neue Herausforderungen und bietet einiges zum Nachdenken an und macht den Roman zu etwas Besonderem. Sätze wie „Menschen ermüden vom Leid anderer Menschen. Sie verlieren die Lust, Rücksicht zu nehmen, wollen wieder selbst klagen dürfen.“ regen zum Nachdenken an.
Die Situation des Ostens wird dem des Westens Deutschlands gegenübergestellt und betrachtet.
Der Roman zeigt unverhoffte Wendungen auf, nicht das Übliche, sondern so wie das Leben an sich ist, und formt sich sehr individuell. Der Roman ist nie langweilig oder depressiv, immer möchte man wissen wie es weitergeht. Mir hat gefallen, dass Protagonisten und Schauplätze, die in den vorigen Romanen von Daniela Krien auftauchten, auch hier Platz hatten, wie z.B. Brida Lichtblau.
Deutlich gezeichnete stimmige Charaktere, sensibler, fließend schöner Schreibstil, ungewöhnliches Thema, kluge Beobachtungen auf die DDR - Zeit. Der Roman hat mich sehr berührt – große Empfehlung! Ich bin ein Fan von Daniela Krien seit Der Brand und Die Liebe im Ernstfall.