Eine langsame Geschichte über Trauerverarbeitung
Mir fällt es schwer, diesem Buch eine gerechte Bewertung zu geben. "Mein drittes Leben" ist eine zutiefst traurige Geschichte über die Folgen des Unfalltods ihrer Tochter für die Eltern und insbesondere die Mutter. Leser*innen erhalten tiefe Einblicke in das Seelenleben der Mutter, die sich zunehmend von der Welt entfremdet und den Sinn ihres eigenen Lebens aus den Augen verloren hat. Es dauert sehr lange, bis sich dies ändert und maßgeblich sind die beharrliche Nähe ihres Mannes und einige neue ungewöhnliche Freundschaften dafür verantwortlich. Das Buch ist sehr mitfühlend geschrieben und dürfte jede*n Leser*in berühren. Auch die Langsamkeit der Erzählung macht die Lektüre aus und ob einem das gefällt, bleibt den Leser*innen selbst überlassen. Zuweilen hätte ich mir mehr Handlung gewünscht, auch wenn die Geschwindigkeit für das Mitfühlen der Stimmung passend ist.