Intensiver Roman über Verlust und Trauer

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Innerhalb weniger Momente ändert sich Lindas Leben von dem einen auf den anderen Tag. Bei einem Verkehrsunfall verliert sie ihre 17-jährige und einzige Tochter. Von diesem Moment an gibt es für Linda ein Leben davor und ein Leben danach. Sie ist unglaublich traurig, zieht sich von ihrem Mann, der in der Stadt bleibt, zurück und zieht aufs Land. Sie zieht sich in sich selbst zurück, baut sich neue Routinen auf, wird im Garten aktiv, widmet sich ihren Erinnerungen und reflektiert ihr Leben, die Beziehung zu ihrer Tochter und sich selbst.

Daniela Krien beschreibt Lindas Verlust, ihre Traurigkeit und Trauer so eingehend und intensiv, dass "Mein drittes Leben" sämtliche Emotionen und Gefühle in mir ausgelöst hat und mir noch eine ganze Weile im Kopf bleiben wird. Es wird deutlich gemacht, wie unterschiedlich Menschen mit Verlust und Trauer umgehen, dass Routinen und Konfrontation helfen können und wie viel Energie alltägliche und vermeintlich leichte Aufgaben auf einmal benötigen; dass Energie nicht unerschöpflich ist und aufgeteilt werden muss.

Ich habe mit Linda mitgefühlt, habe mich durch die Kapitel leiten und tragen lassen, habe mich meinen eigenen Gedanken und Gefühlen hingegeben, immer wieder pausiert und war froh, dass das Ende des Buches eher positiv gestimmt und hoffnungsvoll ist als deprimierend und kapitulierend.

Für mich gehört "Mein drittes Leben" zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr.