Das Chaos in Sigges bunter Welt geht weiter

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
justm. Avatar

Von

Es ist mittlerweile anderthalb Jahre her, daß ich Sigge und seine bunte Welt kennenlernen durfte.
In dieser Fortsetzung sind hingegen nur ein paar Wochen vergangen und Sigges Leben ist immer noch genau so bunt. Wenn es nicht sogar noch bunter geworden ist.
Immerhin steht die Weihnachtsfeier in der Schule an und durch merkwürdige Umstände soll Sigge dort tatsächlich auftreten.

Natürlich ist die Weihnachtsfeier nicht das Einzige was sich Autorin Jenny Jägerfeld für ihren Roman ausgedacht hat. Bis dahin sind immerhin ganze 60 Tage und 410 Seiten zu überbrücken. Und es sind, gelinde gesagt, 60 Tage voller Chaos. Aber das war beim Haushalt der Wildes auch nicht anders zu erwarten.

Der bunte Strauß an exzentrischen Charakteren, den man schon im ersten Teil kennenlernen durfte, kommt auch dieses Mal zu seiner vollen Geltung und sorgt für jede Menge Unterhaltung: Ich hab mehr als ein Mal laut lachen müssen! (Vor allem Sigges kleine Schwester Majken war immer für einen Lacher gut.)

Aber "Mein genialer Tod" ist mehr als "nur" ein amüsantes Buch, es ist auch ein Buch, das schwierigere Themen anreißt:
Die Nachwirkungen vom Mobbing, das ja im ersten Buch Thema war, scheinen hier noch immer durch.
Logisch: ein Umzug allein kann solche Wunden nicht schließen. Es ist toll, daß das auf der einen Seite klargemacht, während auf der anderen Seite aufgezeigt wird, daß diese Wunden, auch wenn sie nicht sofort heilen, mit der Zeit - und mit neuen Freunden - zumindest besser werden.
Womit wir bei einem anderen wichtigen Thema des Buches wären: Freundschaft und wie man mit ihr umgeht!

Es gibt eine ganz tolle Szene zwischen Sigge und Juno, die sich nach einem Streit versöhnen, die zeigte, daß Kinder manchmal schlauer, als Erwachsene agieren.

Vor allem aber zeigt sich ein Mal mehr, daß jede*r zu sich selbst stehen sollte. Egal wie er oder sie aussehen, was er oder sie können, tragen oder essen und ganz egal, wen er oder sie lieben.
Eine Lektion, die auch mancher Erwachsene vielleicht noch verinnerlichen muß!

Insgesamt fühlte sich die Geschichte für mich dieses Mal wesentlich "runder" an und so kann ich nur folgendes Fazit ziehen:
Wer den Vorgänger "Mein geniales Leben" mochte, der wird "Mein genialer Tod" lieben! (Und hoffen, daß es eine weitere Fortsetzung geben wird.)