100 % verrückt

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Sigge hat es echt nicht einfach. Er ist zwölf, hat eine alleinerziehende Mutter und zwei kleine Schwestern und ein Problem. Zumindest ein größtes Problem: Er schielt ein wenig und wird deshalb in der Schule gemobbt. Er ist durchaus erleichtert, als seine Mutter mit ihm in ein kleines schwedisches Nest zu ihrer Großmutter zieht, die wiederum zu 50 % Englisch, zu 20 % Deutsch und zu 30 % Schwedisch ist, wie sie sagt. Sigges Ma hält sie für 100 % verrückt, aber das ist nicht verkehrt, findet Sigge. Denn hier, in dem neuen Ort, hat er die ganzen Sommerferien lang Zeit, sich selbst ein cooles Make Over zu verpassen und beliebt zu werden, und seine Oma ist nicht das schlechteste Beispiel dafür. Und dann lernt er auch noch Juna kennen, die Möchtegernschülerreporterin, und einem verrückten und genialem Sommer - wenn nicht sogar Leben - steht nichts mehr im Wege ...

Ich denke, jeder, der mal zwölf war oder gerade am Anfang der Pubertät stand, kann sich ziemlich gut in Sigge und seine Probleme einfühlen. Vielleicht hat sich nicht jeder Strichlisten erstellt, wie man am besten cool wird, aber irgendwelche dummen Sachen haben wir alle gemacht. Und Sigge macht sie meistens auf eine gewisse charmante Weise, die ihn liebenswürdig und ein bisschen trottelig zeigt. Dazu kommt, dass mit der alleinerziehenden Mutter, deren vorübergehender Arbeitslosigkeit und Trennung von dem Vater der beiden Schwestern von Sigge alltägliche Probleme dargestellt werden, die das Leben von Kindern nicht gerade vereinfachen. Das Ganze ist nett verpackt, auch mit ein paar Lebensweisheiten der älteren Generation und durchaus auch amüsant zu lesen.